Corona-Krise

Videokonferenzen? Saisonabbruch? FVN-Präsident Frymuth über den aktuellen Stand

Der Ball kann nicht rollen, beim FV Niederrhein tut sich in diesen Tagen dennoch einiges. Ein Interview mit Präsident Peter Frymuth über den aktuellen Stand.
27. April 2020 Verbandsmeldungen | GlobalText: Thomas Palapies-Ziehn, Henrik Lerch
Videokonferenzen? Saisonabbruch? FVN-Präsident Frymuth über den aktuellen Stand
Bildquelle: Imago Images (2) / Collage: FVN
FVN-Präsident Peter Frymuth: "Ich kann absolut verstehen, dass sich unsere Vereine so schnell wie möglich Klarheit wünschen. Aber wir müssen und werden weiterhin sehr sorgsam vorgehen."

Der Ball kann wegen der Auswirkungen des Coronavirus und der behördlichen Verfügungslage weiterhin nicht rollen, beim Fußballverband Niederrhein (FVN) tut sich in diesen Tagen dennoch einiges. Peter Frymuth, Präsident des FVN, spricht hier im Interview mit FVN.de über die aktuelle Situation und blickt zudem voraus.


FVN.de: In den vergangenen Tagen glühten beim FVN die Leitungen bei diversen Videokonferenzen. Wie ist der Stand der Dinge?

Peter Frymuth: Wir haben zunächst mit Erfolg ein neues Format ins Leben gerufen. Bei #fragdenFVN haben der Verbandsfußballausschussvorsitzende Wolfgang Jades und ich live auf Facebook auf Fragen aus unserem Verbandsgebiet geantwortet. Das kam gut an. Wir haben uns dann mit Vertretern der Oberliga-Mannschaften ausgetauscht, in den folgenden Tagen standen darüber hinaus Videokonferenzen mit Landesliga- und Bezirksliga-Vertretern auf dem Programm. Unser Ziel ist es, uns ein möglichst umfassendes Meinungsbild von unseren Teams im FVN zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise einzuholen. Darauf hatte sich zuvor das Präsidium mit den 13 Kreisvorsitzenden verständigt. Die sechs bisher durchgeführten Konferenzen mit insgesamt fast 150 Mannschaften verliefen sehr konstruktiv und harmonisch. Es hat sich dabei herauskristallisiert, dass die Mehrheit der bisher gefragten Vereine für einen Abbruch ist. Aber ganz wesentlich ist nun auch die Frage, wie die Vereine in unseren Kreisen die Situation bewerten.

Wie geht es jetzt weiter?

Frymuth: In dieser Woche werden wir Videokonferenzen mit den Frauen-Teams aus Niederrheinliga, Landesligen und Bezirksligen sowie mit den Futsal-Mannschaft durchführen. Parallel arbeiten die 13 Fußballkreise daran, Konferenzen mit den Vereinen auf Kreisebene zu organisieren, deren Meinung eine wichtige Grundlage für unser Handeln ist. Die Reihenfolge der Kommunikation hat sich bisher als richtig erwiesen. Ich bin überzeugt, dass daran auch die nächsten Schritte nahtlos anknüpfen. Alle Beteiligten werden mitgenommen.

In anderen Sportarten wie Handball, Eishockey oder Volleyball wurde auf die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen bereits mit dem Abbruch reagiert. Warum agiert der FVN anders?

Frymuth: Die Situationen der unterschiedlichen Sportarten sind nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Es müssen bei uns im FVN auch rechtliche Fragen geklärt werden. Mit diesem komplexen Themengebiet beschäftigen wir uns parallel zur Herbeiführung des Meinungsbildes der Vereine. Zudem haben sich unsere Gremien darauf verständigt, zunächst das Meinungsbild der Vereine einzuholen, bevor eine weitere Beratung erfolgt.

Was heißt das konkret für den Fall, dass sich die Vereine für einen Saisonabbruch aussprechen?

Frymuth: Wenn es dazu kommen sollte, müsste sich zuerst der Beirat des FVN auf einen Saisonabbruch verständigen. Diese Entscheidung muss dann von einem außerordentlichen Verbandstag, also dem höchsten Gremium des Verbandes, bestätigt werden. So ist der derzeitige Stand.

Also wird es bis zu einer Entscheidung noch eine Weile dauern?

Frymuth: Ich kann absolut verstehen, dass sich unsere Vereine so schnell wie möglich Klarheit wünschen. Aber wir müssen und werden weiterhin sehr sorgsam die Vereine einbinden mit dem Ziel, zirka Mitte Mai eine Entscheidung herbeizuführen.


 

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