Corona-Krise

#fragdenFVN: Die wichtigsten Aussagen von Peter Frymuth und Wolfgang Jades

Bei der FVN-Premiere von "Facebook Live" zur Corona-Krise gab der Verband am Donnerstagabend 75 Minuten lang Antworten auf viele Fragen der Vereine.
17. April 2020 Allgemein | GlobalText: Thomas Palapies-Ziehn
#fragdenFVN: Die wichtigsten Aussagen von Peter Frymuth und Wolfgang Jades
Bildquelle: Facebook/FVN
#fragdenFVN mit Präsident Peter Frymuth (rechts oben), dem Verbandsfußballausschussvorsitzenden Wolfgang Jades (unten) sowie Pressesprecher Henrik Lerch (links oben).

Die Corona-Krise stellt den gesamten Fußball vor große Herausforderungen. Viele Fragen stehen im Raum. Peter Frymuth, Präsident des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), sowie der FVN-Verbandsfußballausschussvorsitzende Wolfgang Jades gaben am Donnerstagabend, 16. April, im Rahmen der Aktion #fragdenFVN knapp eineinhalb Stunden lang - live auf Facebook im Internet - Antworten auf einige der drängendsten Fragen.

Die 1.225 Vereine vom Niederrhein waren zuvor aufgerufen worden, ihre Fragen schon im Vorfeld oder aber auch live zu stellen. Einige der wichtigsten Aussagen von Peter Frymuth und Wolfgang Jades in der Zusammenfassung:

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Training

 

Peter Frymuth über…

Trainingseinheiten auf dem Platz: Bisher waren die Sportstätten bis zum 19. April geschlossen. Die erweiterte Verfügungslage gilt nun bis zum 3. Mai. Wenn Behörden die Sportanlagen schließen, dann sind sie mit allen bedauerlichen Konsequenzen geschlossen. Auch Kleingruppentraining oder Einheiten nur für bestimmte Altersklassen sind dann nicht möglich. Weder der FVN noch eine andere Sportinstitution haben in der jetzigen Situation Einfluss auf die Schließung der Anlagen durch die Behörden. Die Öffnung der Anlagen wäre natürlich ein erster wichtiger Schritt. Den Spielbetrieb würden wir dann sicher schnell wieder ans Laufen bekommen. So weit sind wir aber leider noch nicht.

 

Spielbetrieb

 

Wolfgang Jades über…

…ein mögliches Ende der Saison durch die neue Verfügungslage: Das ist noch nicht das Ende der Saison. Wir beratschlagen gerade über Annullierung oder Fortführung. Dadurch, dass die Anlagen nun bis zum 3. Mai gesperrt sind, ist aber ein reguläres Ende der Saison zum 30. Juni kaum noch möglich.

…über mögliche Szenarien für eine Fortsetzung der Saison: Die Saison könnte ausgedehnt werden, also etwa im August oder September fortgesetzt werden. Sogar eine Fortsetzung im Februar 2021 wäre möglich. Das würden die Rahmenbedingungen mittlerweile hergeben. Wir treten jetzt in konkrete Gespräche mit den Vereinen. Entscheidend sind hier nicht zuletzt die weiteren Entscheidungen der Politik am 30. April.

Peter Frymuth über…

…eine einheitliche Regelung für alle 13 FVN-Kreise: Alles, war bisher festgelegt wurde, resultiert aus einem gemeinschaftlichen Vorgehen. So wollen wir es auch zukünftig handhaben.

…den Vergleich zu anderen Sportarten, deren Saison bereits abgebrochen wurde: Die Situationen der unterschiedlichen Sportarten sind sicher nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar. Eine Insel-Lösung kommt nicht infrage, weil wir ein Rädchen von vielen sind, die ineinandergreifen müssen. Es müssen nicht zuletzt auch rechtliche Fragen, zum Beispiel zu Vertragssituationen, geklärt werden. Daher ist ein sorgsames Vorgehen gefragt. Es muss auch geklärt werden, wer überhaupt welche Entscheidungen treffen kann.

…den Kontakt zur Landesregierung: Wir stehen selbstverständlich in Kontakt mit der Politik in unserem Land. Wir alle hoffen, wieder auf die Sportanlagen zu kommen. Wir müssen aber den Entscheidungsträgern die nötige Zeit geben. Die Gesundheit muss immer im Vordergrund stehen.

Saisonabbruch/-wertung

 

Peter Frymuth über…

…die Entscheidungsfindung: Das Themengebiet wird gerade im Senioren- und Jugendspielbetrieb detailliert besprochen. Mit der neuen Verfügungslage sowie dem frühen Start der Sommerferien kommen wir in eine komplizierte Lage. Unser Spielplan war an den Sommerferien ausgerichtet. Nun ist das Handlungsfenster noch kleiner geworden. Entscheidend ist nicht unsere persönliche Meinung, sondern die Meinung des Großteils der Vereine, die wir einholen wollen. Das Spektrum geht von einem Ende der Saison bis zu einer Pause bis 2021. Dazwischen gibt es viele Varianten, mit denen wir uns befassen werden.

Wolfgang Jades…

…zum weiteren Vorgehen: Wir sollten damit aufräumen, dass wir die Saison unbedingt bis zum 30. Juni durchspielen wollten. Die Terminlage hätte das für die Vereine, die wir stets im Blick haben, auch gar nicht möglich gemacht. Wir haben immer gesagt, dass wir unter Umständen auch über den 30. Juni hinausgehen. Ab der kommenden Woche werden wir mit Videokonferenzen in die einzelnen Ligen gehen, um ein Stimmungsbild zu bekommen und ihnen auch die eine oder andere Sorge zu nehmen.

…zu möglichen Abbruchszenarien: Es gibt die Möglichkeit der Annullierung oder des Abbruchs. Das ist ein Unterschied. Wenn wir annullieren, dann würden wir im Sommer 2020 mit der Konstellation aus dem Sommer 2019 einsteigen. Die Ligen würden gleichbleiben. Bei einem Abbruch gäbe es mehrere Möglichkeiten. Der aktuelle Tabellenstand am 13. März würde gewertet, die Punkte werden durch die Anzahl der Spiele geteilt und ein Quotient ermittelt, oder die Hinrundentabelle wird als Maßstab genommen. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel wäre es möglich, dass die Aufsteiger eine Liga höher an den Start und die Absteiger in ihren aktuellen Ligen verbleiben. Alle Szenarien werden wir den Vereinen vorstellen und mit ihnen diskutieren.

…zum Niederrheinpokal: Dieser Wettbewerb ist ein Grund, warum wir versuchen, sportlich die Saison zu Ende zu bringen. Wir haben mit dem 1. FC Kleve, dem 1. FC Bocholt und der TVD Velbert drei Oberligisten im Halbfinale, dazu Regionalligist Rot-Weiss Essen. Diesen Klubs durch einen Abbruch die Chance zu nehmen, etwas Großes zu erreichen, täte uns im Herzen weh.

…Transfers im Amateurbereich: Wenn die Saison abgebrochen oder annulliert wird, hätten wir kein Problem, weil die Spielzeit am 30. Juni zu Ende wäre. Spielen wir über dieses Datum hinaus, müssen wir eine Lösung finden. Mit diesem Thema beschäftigen sich gerade Juristen.

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