DFB-Pokal

Rot-Weiss Essen will gegen Holstein Kiel DFB-Pokal-Geschichte schreiben

Viertelfinalspiel des Niederrheinpokalsiegers am Mittwoch, 3. März, 18.30 Uhr. Bisher erreichte mit dem 1. FC Saarbrücken erst ein Viertligist das Halbfinale.
1. März 2021 Herrenfußball | GlobalText: Thomas Palapies-Ziehn
Rot-Weiss Essen will gegen Holstein Kiel DFB-Pokal-Geschichte schreiben
Bildquelle: Getty Images, Collage: FVN

Bielefeld, Düsseldorf, Leverkusen und jetzt auch noch Kiel? Die Fans von Niederrheinpokalsieger Rot-Weiss Essen würden diese Frage nur zu gerne mit einem Ja beantworten. Denn das würde bedeuten, dass Viertligist RWE eine der größten Überraschungen in der Geschichte des DFB-Pokals schafft und in das Halbfinale einzieht. Die Essener empfangen Zweitligist Holstein Kiel am Mittwoch, 3. März, ab 18.30 Uhr zum Viertelfinal-Duell.

Auf dem Weg in die Runde der letzten acht Mannschaften schaltete die Mannschaft von RWE-Trainer Christian Neidhart zwei Bundes- und einen Zweitligisten aus. In der ersten Runde hatte sich Rot-Weiss 1:0 gegen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld durchgesetzt, es folgten Siege gegen den benachbarten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf (3:2/einen Tag vor Heiligabend) und gegen Europapokal-Anwärter Bayer Leverkusen (2:1 nach Verlängerung). „Es ist schon der totale Wahnsinn, wie das alles bisher gelaufen ist“, so Christian Neidhart, dessen Team in der Regionalliga West obendrein aussichtsreich im Aufstiegsrennen liegt, gegenüber FVN.de.

Der einzige Viertligist, der es im Pokal bisher in das Halbfinale geschafft hat, war in der vergangenen Saison der 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer mussten sich jedoch in der Vorschlussrunde Bayer Leverkusen 0:3 geschlagen geben. „Es gibt in nahezu jeder Pokal-Saison eine Überraschungsmannschaft“, meint Essens Cheftrainer Neidhart. „Wir sind sehr froh, dass diesmal wir es sind. Dass unterklassige Mannschaften für Furore sorgen können, macht den Wettbewerb aus. Uns haben die bisherigen Erfolge jedenfalls hungrig und gierig gemacht, die Geschichte vielleicht noch um weitere Kapitel zu ergänzen.“

Der Essener Viertelfinal-Gegner aus Kiel, der in der Meisterschaft um den Bundesliga-Aufstieg kämpft, hatte in der ersten Pokal-Runde der aktuellen Saison beim Oberligisten FC Rielasingen-Arlen (7:1) keine Probleme. In der zweiten Runde gelang mit dem Sieg gegen Rekordmeister und Rekordpokalsieger FC Bayern München (6:5 nach Elfmeterschießen) eine Riesen-Überraschung. Im Anschluss setzten sich die Kieler 7:6 nach Elfmeterschießen gegen Liga-Konkurrent SV Darmstadt 98 durch.

Für Christian Neidhart sind die Rollen im Viertelfinalspiel an der Essener Hafenstraße recht deutlich verteilt. „Die Kieler haben auf ihrem Weg in das Viertelfinale den FC Bayern München ausgeschaltet und ich glaube nicht, dass sie jetzt ausgerechnet gegen RWE aus der 4. Liga ausscheiden wollen“, sagt der 52-Jährige. „Der Qualitätsunterschied ist nicht wegzudiskutieren. Holstein Kiel gehört zur Spitzengruppe der 2. Liga. Aber die Entscheidung fällt erneut in nur einem Spiel. Und da ist alles möglich, wenn wir das nötige Spielglück auf unserer Seite haben.“ Die “Generalproben” beider Teams in der Meisterschaft verliefen recht unterschiedlich. Während Kiel 1:0 gegen Erzgebirge Aue gewann, kassierte RWE die erste Pflichtspielniederlage seit rund einem Jahr (0:3 bei Fortuna Düsseldorf II).

Neben Rot-Weiss Essen steht mit Bundesligist Borussia Mönchengladbach noch eine weitere Mannschaft aus dem FVN-Verbandsgebiet im Pokal-Viertelfinale. Die “Fohlen” haben am Dienstag, 2. März, ab 20.45 Uhr Heimrecht gegen Borussia Dortmund.


Das Viertelfinale im DFB-Pokal in der Übersicht