Die Oberliga Niederrhein ist die höchste vom Fußballverband Niederrhein (FVN) organisierte Spielklasse. Die 18 Teams dieser fünften Liga kämpfen gegen den Abstieg in zwei Landesligen und um den Aufstieg in die Regionalliga West - hier ein Lagebericht nach dem 22. Spieltag der Saison 2019/2020 am 1. März.
Dreimal 1:1, ein 2:2 sowie eine torlose Partie: Der 22. Spieltag der Oberliga Niederrhein stand im Zeichen der Unentschieden. Während auch Spitzenreiter SV Straelen erstmals seit fast einem halben Jahr ohne Sieg blieb, überraschte der Tabellenletzte Niederwenigern mit einem Dreier in Kray.
19 von 21 Spielen gewonnen, 16 Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten und seit dem 22. September 2019 (0:1 beim 1. FC Monheim) mit einer lückenlos weißen Weste: Der SV Straelen spielt in einer eigenen Klasse, und der direkte Wiederaufstieg in die Regionalliga scheint nur noch Formsache zu sein. Doch am ersten Sonntag im März musste sich die Elf von Trainerin Inka Grings mit einem 2:2 beim 1. FC Bocholt begnügen. Kaito Mizuta brachte Straelen nach einer torlosen ersten Halbzeit in Führung (53.), doch dann drehten Bocholts Marc Beckert (59.) sowie André Bugla (60.) mit einem Doppelschlag das Blatt. Kaito Mizuta fand in der 75. Minute die passende Antwort und traf zum 2:2.
Während der Tabellenzweite 1. FC Monheim sein Heimspiel gegen die SSVg Velbert mit 0:1 verlor, kam der Dritte Spielvereinigung Schonnebeck zu einem 1:1 beim Essener Derby beim ETB. 1:1 endeten auch die Partien 1. FC Kleve gegen Sportfreunde Baumberg und SC Velbert gegen Cronenberger SC. Keine Tore fielen in der Partie TuRU Düsseldorf gegen den TSV Meerbusch. Derweil löste der VfB Hilden seine Heimaufgabe gegen Union Nettetal mit 2:0.
Für die Überraschung des Spieltags sorgten der Tabellenletzte Sportfreunde Niederwenigern: Trainer Jürgen Margref verrät im Kurzinterview mit FVN.de, wie es zum 3:1-Sieg beim FC Kray kam – und was für den Oberliga-Neuling, der nun seine ersten Auswärtspunkte holen konnte, in dieser Saison noch möglich ist.
FVN.de: Herr Margref, es läuft bei Ihrer Mannschaft. Jahresübergreifend stehen sieben Punkte aus den letzten vier Spielen zu Buche. Wie kommt es zu dem kleinen Aufschwung in Niederwenigern?
Jürgen Margref: Wir belohnen uns endlich für unsere Arbeit. Das Spiel am Sonntag in Kray war eigentlich symptomatisch für uns, nur mit einem anderen Verlauf. Der Gegner war zunächst besser im Spiel und hatte auch die Chance, in Führung zu gehen, doch dann machen wir durch einen verwandelten Foulelfmeter praktisch mit der ersten Möglichkeit ein Tor.
Dabei ist es ja nicht geblieben.
Margref: Nein! Aufgrund der zweiten Halbzeit war unser Sieg vielleicht auch nicht unverdient, aber vorher mussten wir schon einige brenzlige Situationen überstehen. Klar nehmen wir die drei Punkte gerne mit und freuen uns über jedes Erfolgserlebnis. Gerade für die vielen jungen Spieler, die zum ersten Mal in der Oberliga am Ball sind, ist das sehr wichtig, nachdem in der Hinrunde leider sehr viel gegen uns gelaufen ist.
Noch ist der Aufschwung der Sportfreunde ein zartes Pflänzchen und inzwischen acht Punkte auf dem Konto sind bescheiden. Trotzdem: Träumt man in Niederwenigern ein wenig davon, dass es so weiter gehen könnte?
Natürlich wollen wir alles herausholen, was geht. Angesichts des großen Abstands zwischen dem ersten Abstiegsplatz und dem ersten Nichtabstiegsplatz ist der Klassenerhalt – Stand jetzt – aber illusorisch. Trotzdem haben wir uns zum Ziel gesetzt, die drei Mannschaften, die vor uns stehen, zu überholen. Und wer weiß, was dann am Saisonende passiert? Vielleicht zieht eine Mannschaft zurück und dann würde Platz 15 reichen, um die Liga zu halten.
Mehr Informationen zur Oberliga Niederrhein auf FUSSBALL.DE