Der Kontrast hätte größer kaum sein können: Am Samstagabend, 30. November, leitete Schiedsrichter Guido Winkmann aus Nieukerk das Bundesliga-Topspiel zwischen Bayern München und Bayer 04 Leverkusen (1:2) in der ausverkauften Allianz-Arena vor 75.000 Fans, keine 24 Stunden später stand der 46-jährige als Überraschungsgast auf der Platzanlage des TSV Nieukerk in Kerken. Winkmann pfiff vor 450 Zuschauern ein D-Junioren-Spiel anlässlich der Einweihung eines neuen Kunstrasenplatzes.
Eine Ankündigung vorab hatte es nicht gegeben. Erst musste Winkmanns Rückflug aus München am Sonntagvormittag reibungslos laufen. Gegen 12 Uhr am Sonntag, 1. Dezember, war der erfahrene DFB-Schiedsrichter (unter anderem 141 Erst- und 113 Zweitliga-Einsätze) daheim. Von dort ging es sofort los zum TSV Nieukerk im FVN-Kreis Kleve/Geldern, wo der Anstoß für 13.30 Uhr terminiert war.
Als klar wurde, wer das Duell zwischen den D-Junioren des TSV und des 1. FC Kleve (0:2) leiten würde, machten Spieler und Zuschauer große Augen. Beim Gang auf den Platz gab es für Winkmann, der für den SV 1927 Nütterden aktiv ist, großen Beifall.
Während der Partie musste Winkmann ein Gelbe Karte verteilen und einen Strafstoß geben. Vom Seitenrand kam viel Anerkennung für die Spielleitung. Sätze wie „Das Abseits hat er aber gut gesehen. Ich hätte das nie gesehen“ oder „Meine Güte, da hat er recht. Die Perspektive kann manchmal echt täuschen“ waren keine Seltenheit.
Nach Abpfiff stand Guido Winkmann noch für Selfies bereit und besuchte außerdem das Schiedsrichter-Gespann Elias Papke, Lars Grell und Dominik Lübeck der folgenden Kreisliga A-Partie (TSV Nieukerk gegen SV Sevelen/1:5) in der Kabine. Papke und den beiden Assistenten gab Winkmann wertvolle Tipps mit auf den Weg.