Lea Schüller, geboren in Tönisvorst am Niederrhein, wechselte in diesem Sommer von ihrem Jugendverein SGS Essen zum FC Bayern München. Die 22-Jährige, die bis 2012 beim Hülser SV gespielt hatte, schaffte mit dem Vizemeister des Vorjahres gleich einen perfekten Saisonstart in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht die Angreiferin über ihren Wechsel, persönliche Ziele und die beiden wichtigen Spiele in der EM-Qualifikation gegen Irland am Samstag (ab 14 Uhr, live im ZDF) und in Montenegro am Dienstag (ab 16 Uhr, live in der ARD).
Wie waren die ersten Tage mit der Nationalmannschaft, Frau Schüller?
Lea Schüller: Mir geht es nach meiner überstandenen Gehirnerschütterung wieder gut. Es ist schön, hier bei der Mannschaft zu sein. Natürlich haben wir andere Bedingungen - vor allem im Teamhotel. Durch die nötigen Verhaltensvorgaben kam es auch nicht zu der üblichen großen Begrüßung, da in dieser Zeit so etwas einfach nicht möglich ist. Aber wir sind das in einer gewissen Weise schon gewohnt und haben uns trotzdem gefreut, alle wiederzusehen.
Wie gehen Sie mit den besonderen Bedingungen um?
Schüller: Es fühlt sich ein Stück weit komisch an. Vor allem ist es schade, dass keine Zuschauer da sein können. Aber die Vorgaben sind wichtig und richtig, das muss man dann einfach akzeptieren. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.
Bevor wir über die wichtigen Spiele mit der Nationalmannschaft sprechen: Sie sind in diesem Sommer zum FC Bayern München gewechselt. Was hat Sie überzeugt, diesen Schritt zu gehen?
Schüller: Ich war acht Jahre in Essen, und wir haben uns auch gut entwickelt, aber mit Essen war es nicht möglich, um große Titel zu spielen. Das ist auch der Grund, warum ich nach München gegangen bin: Ich möchte regelmäßig um Titel spielen und mich international auf Klubebene beweisen.
Sie sind mit Ihrem neuen Verein gut in die Saison gestartet: Zwei Siege, 10:0 Tore, Sie selbst konnten einen Treffer dazu beisteuern. Haben Sie sich besondere Ziele für die neue Spielzeit gesetzt?
Schüller: Natürlich ist es mein Ziel, viele Tore zu machen und möglichst weit oben in der Torschützenliste zu stehen. Damit verbunden hoffe ich, dass ich regelmäßig zum Einsatz komme. Natürlich weiß ich, dass ich nicht jedes Spiel machen werde, aber trotzdem werde ich versuchen, auf meine Spielzeit zu kommen.
Ihre Werte in der A-Nationalmannschaft lesen sich großartig - elf Treffer in 20 Länderspielen. Am Samstag gegen die Irinnen wäre doch der beste Zeitpunkt, um die Statistik auszubauen, oder?
Schüller: Auf jeden Fall. (lacht) Ich hoffe natürlich, dass ich zum Einsatz komme und der Mannschaft mit Toren helfen kann.
Das Spiel gegen den Tabellenführer wird als eines der wichtigsten in der EM-Qualifikation bezeichnet. Wie ist die Stimmung vor der Partie im Team?
Schüller: Einige unserer Spielerinnen spielen im Verein zwar zusammen, es ist aber auch so, dass man sich nach sieben Monaten erst mal wieder finden muss. Ich denke dennoch, dass eine gewisse Lockerheit dabei ist - die darf auch nicht fehlen. Wenn man zu verkrampft ist, wird es schwierig. Aber wir sind natürlich fokussiert.
Haben Sie sich persönlich etwas vorgenommen?
Schüller: Das ist natürlich abhängig von meiner Spielzeit, aber ich hoffe, das ich meine Einsätze bekomme. Dann ist es natürlich auch mein Ziel, Tore zu schießen. Ich denke, dass wir die dominierende Mannschaft sein werden und dadurch auch zu Torchancen kommen. Wenn ich dann die Gelegenheit bekomme, werde ich diese hoffentlich auch nutzen.
Hier das Aufgebot des DFB-Teams für das Länderspiel in Essen
Dieses Interview ist am 18. September 2020 zuerst hier auf DFB.de erschienen.