Im Rahmen der Aktion “Junges Ehrenamt” des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden bundesweit in den Fußballkreisen engagierte Vereinsmitarbeiter als “Fußballhelden” ausgezeichnet - so auch im Kreis Kempen/Krefeld des Fußballverbandes Niederrhein (FVN).
Die Bewerber, die dort von den Vereinen an die Kreisehrenamtsbeauftragte Tanja Hambloch gemeldet werden, dürfen maximal 30 Jahre alt sein. Für die Saison 2020/2021 war vom Kreisvorstand des Kreises Kempen-Krefeld der 20-jährige Moritz Hirt vom SC St. Tönis ausgewählt worden und für die Saison 2021/2022 entschied sich der Kreis für Jan-Hermann Stumpe vom SV Oppum.
Moritz Hirt ist 20 Jahre alt und engagiert sich seit seinem 13. Lebensjahr im Fußballsport in St. Tönis. Gespielt hat er selber bis zur C-Jugend. „Ich habe zunächst bei Hallenturnieren die Zeitnahme und den Hallensprecher gemacht“, erzählt Moritz Hirt, der im vergangen Jahr sein Fachabitur gemacht hat und jetzt ein Freiwilliges Soziales Jahr ableistet. Gerade Kinder und Jugendliche sind Moritz Hirt sehr ans Herz gewachsen. Inzwischen trainiert er die C-Junioren des SC St. Tönis in der Sonderliga und ist selber Schiedsrichter. Zu seinem Engagement beim Nachwuchs sagt Moritz Hirt: „Es macht mir Freude, in glückliche Kinderaugen zu sehen“.
Doch Moritz Hirt engagiert sich nicht nur in der Jugend. Bei der ersten Mannschaft des Vereins, die in der Oberliga spielt, ist er Stadionsprecher und er organisiert die Pressekonferenzen. Des Weiteren kümmert er sich beim SC um das breite Feld „Social Media“.
„Was er da auf die Beine stellt, das ist unglaublich“, sagt Markus Hagedorn der Abteilungsleiter Fußball beim SC St. Tönis. „Wenn es mehr Leute geben würde, die ein solches Verantwortungsgefühl verbunden mit diesem Engagement an den Tag legen, dann hätten wir innerhalb unser Gesellschaft viel weniger Probleme“, fügt Hagedorn an. Der Abteilungsleiter beschreibt Moritz Hirt als einen Menschen, den man immer fragen kann und der nie nein sagt. „Er ist 18 bis 20 Stunden in der Woche für unseren Verein im Einsatz und für uns eine schon fast übergroße Hilfe“, schickt Hagedorn noch ein paar Lobeshymnen hinterher. Die Kreisehrenamtsbeauftragte Tanja Hambloch sagt über Moritz Hirt: „Ich habe selten jemanden erlebt, der eine solche Begeisterung ausstrahlt“.
Begeistert war Moritz Hirt dann auch im vergangenen Oktober. Zusammen mit den anderen Ehrenamtsträgern des Fußballverbandes Niederrhein nahm er an einer fünftägigen Bildungsreise nach Barcelona teil. Untergebracht waren die Preisträger/innen in einem Fünf-Sterne Hotel. Als Referenten waren die Ex-Nationalspielerin Ariane Hingst und Bundesligaschiedsrichter Robert Schröder dabei. Eine Besichtigung der Heimspielstätte des FC Barcelona stand auch auf dem Programm. „Das war eine großartige Reise. Eine solch tolle Belohnung und so viel Anerkennung erhält man im Fußball nicht oft. Diese fünf Tage werde ich immer in Erinnerung behalten“, sagt Moritz Hirt.
Jan Stumpe hat diese Reise noch vor sich und blickt schon dem Termin im Mai mit großer Freude entgegen: „ Ich bin gespannt auf die Themen und hoffe, dass ich für die Arbeit im Verein auch einiges davon mitnehme. Sehr freue ich mich auch auf die Freizeitaktivitäten mit dem Besuch des Stadions Camp Nou“.
Jan Stumpe ist 22 Jahre und seit dem Sommer 2021 für den SV Oppum aktiv. Der Traditionsverein lag damals - nach dem Rückzug des fast kompletten Vorstandes - sportlich und vor allem organisatorisch am Boden. Sein Vater war damals das einzige verbliebene Vorstandsmitglied. Sohn Jan machte zusammen mit ihm und einigen Mitstreitern den „Laden wieder flott“. Jan Stumpe kümmert sich um die Organisation von Turnieren, er erstellt für alle Mannschaften die Spielpläne, ist gleichzeitig auch noch Schiedsrichter und Schiedsrichter-Ansetzer.
Der Lehramtsstudent für Chemie und Informatik an der Universität in Essen kümmert sich beim SV Oppum federführend um die Inklusionssportgruppe. „Ich mache das alles, weil mir der Verein sehr am Herzen liegt“, sagt Jan Stumpe, der seine aktive Fußballerkarriere nach der C-Jugend beendet hatte. „Das Engagement von Jan ist nicht hoch genug einzuschätzen. In einem Verein, der nahezu komplett am Boden lag, als junger Mann so vor ranzugehen, das ist außergewöhnlich“, sagt die Kreisehrenamtsbeauftragte Tanja Hambloch.