Im Deutschen Fußball Museum in Dortmund fand am Samstagabend, 16. Oktober, die offizielle Ehrungsveranstaltung für alle aktuellen „Club 100 Mitglieder“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Tanja Spies (FC Aldekerk) und Thorsten Martin (Langenberger SV) aus dem Verbandsgebiet des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) wurden persönlich von DFB-Vizepräsident Peter Peters für ihre außerordentlichen Tätigkeiten und ihr herausragendes Engagement im Ehrenamt ausgezeichnet. Die drei weiteren „Club 100 Mitglieder“ aus dem FVN, Gerda Rathmann (FC Moers-Meerfeld), Günter Droll (DJK Adler Union Frintrop) und Guiseppe Liggiato (Linner SV), fehlten entschuldigt.
Unter den weiteren Gästen im Deutschen Fußball Museum waren - neben zahlreichen weiteren prominenten Vertretern - unter anderem auch FVN-Präsident Peter Frymuth, DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich, DFB Botschafter für Fair-Play Jimmy Hartwig, Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich, Hall-of-Fame Mitglied Renate Lingor und der 2014-Weltmeister Benedikt Höwedes.
Das abwechslungsreiche Programm umfasste interessante Gesprächsrunden rund um das Thema Fußball im Allgemeinen und das Ehrenamt im Speziellen, unter anderem mit FVN-Ehrenamtlerin Anna-Lena Meiering von der DJK SF Lowick. Abgerundet wurde der Tag durch ein exklusives Ehrungsessen und natürlich den gemeinsamen Ausstellungsbesuch.
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„Ohne euch hätte es keiner meiner Jungs bis in die Nationalmannschaft geschafft“, ließ Bundestrainer Hansi Flick den „Club 100“ in seiner herzlichen Videobotschaft wissen. Jimmy Hartwig, in den Achtzigern dreimal Deutscher Meister mit dem HSV, kennt das Ehrenamt aus nächster Nähe. Oft ist er in seiner Rolle als DFB-Botschafter bei den kleinen Vereinen zu Gast. „Ich bin für euch da, denn ihr macht einen geilen Job“, versprach er den Geehrten im Saal. Peter Frymuth sprach ebenfalls ein herzliches „Danke“ aus. Außerdem wünschte er sich eine deutlich stärkere Unterstützung durch die Politik. „Ich habe das Thema Ehrenamt und Sportförderung während des Wahlkampfes leider nur in Nebensätzen gehört“, sagte der Düsseldorfer.
„Das Feedback der Teilnehmer/innen war herausragend“, so FVN-Vizepräsident und -Ehrenamtsbeauftragter Jürgen Kreyer. „Für alle war es ein ganz besonderer Moment, der als Dankeschön für ehrenamtliches Engagement gilt. Ich bin sicher, dass die Veranstaltung dafür sorgen wird, dass sich die ‚Club 100 Mitglieder‘ weiter und vielleicht sogar noch mehr engagieren.“
Jedes Mitglied des „Club 100“ war mit einer Begleitperson nach Dortmund gereist. Vorausgegangen war ein Dankeschön-Wochenende durch den jeweiligen Landesverband. An den Verein selbst schickte der DFB ein Minitor sowie fünf Bälle für die Jugendabteilung. Peter Frymuth hatte noch ein weiteres Geschenk dabei. Üblicherweise trifft sich der „Club 100“ immer am Vorabend eines Länderspiels. Aufgrund der unsicheren Entwicklung bei den Infektionszahlen hatte man in diesem Jahr auf die Kopplung verzichtet. Doch Frymuth versprach: „Wir schicken allen Geehrten zwei Tickets für ein Länderspiel im kommenden Jahr zu.“
Seit der Gründung der Aktion Ehrenamt im Jahr 1997 verleiht der DFB in Zusammenarbeit mit seinen Landesverbänden jährlich den DFB-Ehrenamtspreis. Das nun seit über 20 Jahren fortlaufende Bestehen macht die Aktion Ehrenamt gleichzeitig zur am längsten bestehenden Aktion des DFB.
Im Laufe der Zeit hat sich die Aktion stetig weiterentwickelt, ohne jedoch ihren bewährten Kern zu verlieren. Dieser besteht daraus, dass die Ehrenamtsbeauftragten mit viel Fingerspitzengefühl die Preisträger/innen - eine/n aus jedem der 266 Fußballkreise - auswählen. Diese werden, stellvertretend für die 1,7 Millionen ehrenamtlich und freiwillig Engagierten in den Amateurvereinen, für ihre hervorragenden ehrenamtlichen Leistungen ausgezeichnet.
Alle Preisträger/innen werden seitens der Landesverbände zu Dankeschön-Wochenenden eingeladen, die unter anderem öffentlichkeitswirksame Ehrungen, sportpolitische Diskussionen mit Prominenten und Besuche von Bundesligaspielen beinhalten. Aus allen Kreissieger/innen werden anhand eines bestimmten Kriterienkatalogs zudem nochmals die einhundert herausragend engagierten Ehrenamtlichen für ein Jahr in den „Club 100“ des DFB aufgenommen.
Wie unbezahlbar das Ehrenamt tatsächlich ist, verdeutlichte zuletzt eine Studie. Die von zehn Universitäten ermittelten Zahlen belegen, dass die soziale und ökonomische Wertschöpfung durch den Amateurfußball unvorstellbare 13,9 Milliarden Euro pro Jahr beträgt. Diese astronomische Summe setzt sich aus vielen Einzelposten zusammen, doch schon zwei Beispiele lassen die Dimensionen erkennen. Laut der SROI-Studie senkt Fußballspielen das Erkrankungsrisiko und damit die Gesundheitskosten, wodurch 5,6 Milliarden Euro im öffentlichen Gesundheitssystem in Deutschland eingespart werden. Ein weiterer Faktor: Die 2,1 Millionen Fußballer und Fußballerinnen sowie deren Eltern geben etwa durch Mitgliedsbeiträge, den Kauf von Sportartikeln und für Transport und Verzehr jährlich 4,43 Milliarden Euro aus.
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Weitere Impressionen von der Ehrungsveranstaltung in Dortmund