Schiedsrichter

Auszeichnung für Nadja Lange, Manfred Grabinski und Elias Papke

FVN und DEKRA sagen „Danke Schiri“ im Rahmen des Drittliga-Spiels zwischen dem MSV Duisburg und Eintracht Braunschweig.
7. Februar 2020 SchiedsrichterText: Thomas Palapies-Ziehn
Auszeichnung für Nadja Lange, Manfred Grabinski und Elias Papke
Bildquelle: FVN
Hatten jede Menge Spaß bei der „Danke Schiri“-Ehrung in Duisburg (v.l.): Andreas Thiemann (Vorsitzender des FVN-Verbandsschiedsrichterausschusses), die Preisträger Manfred Grabinski, Nadja Lange und Elias Papke sowie FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer, DEKRA-Repräsentant Bernd von Mallinckrodt und FVN-Präsidiumsmitglied Boris Guzijan.

Gleich dreimal „Danke Schiri“ hieß es am Freitagabend, 7. Februar, in der schauinsland-reisen-arena in Duisburg: Der Fußballverband Niederrhein (FVN) und die DEKRA ehrten drei Schiedsrichter im Rahmen der Drittliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und Eintracht Braunschweig (1:1).

Der Schiedsrichterausschuss des FVN unter dem Vorsitz von Andreas Thiemann und dessen Stellvertreter Boris Guzijan hatte sich in diesem Jahr dafür entschieden, Nadja Lange (31/MSV Duisburg), Manfred Grabinski (70/Teutonia Überruhr) und Elias Papke (20/SV Walbeck) auszuzeichnen.

Zur Ehrung in einer Loge des Duisburger Stadions waren auch FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer sowie für die DEKRA Bernd von Mallinckrodt gekommen. Bereits seit 2016 führt der Deutsche Fußball-Bund in Kooperation mit seinem Partner DEKRA die Aktion „Danke Schiri“ auf Bundesebene und auch auf Landesverbandsebene durch, um dem Engagement der mehr als 75.000 Schiedsrichter im deutschen Amateurfußball eine angemessene Wertschätzung zu erbringen.

Für Nadja Lange, Manfred Grabinski und Elias Papke, die Preisträger vom Niederrhein in den Kategorien „Schiedsrichterin“, „Schiedsrichter Ü 50“ und „Schiedsrichter U 50“, gab es im Duisburger Stadion neben vieler lobender Worte auch Präsente. Ex-Schiedsrichter Jürgen Kreyer: „Manchmal haben es Schiedsrichter ja nicht gerade leicht. Von daher gehört schon einiges dazu, Woche für Woche seine Tasche zu packen und zum Platz zu fahren. Ich wünsche mir, dass alle drei Preisträger weiter mit Freude noch lange dabeibleiben.“

Andreas Thiemann, Vorsitzender des Verbandsschiedsrichterausschusses, sagte zum ausgezeichneten Trio: „Ihr zeigt seit Jahren großes Engagement - nicht nur auf dem Platz. Auch darüber hinaus habt ihr euch um das Schiedsrichterwesen am Niederrhein verdient gemacht. Dafür ein herzliches Dankeschön.“ Bernd von Mallinckrodt von der DEKRA ergänzte: „Ein großes Kompliment an alle Preisträger. Wir freuen uns, die ‚Danke Schiri‘-Ehrung Jahr für Jahr durchzuführen. Sie passt hervorragend zu unseren Unternehmenswerten.“

„Ich freue mich total, zumal die Auszeichnung mich völlig überrascht hat“, sagt Elias Papke, mit seinen 20 Jahren der jüngste der drei Preisträger. „Ich investiere viel in mein Hobby. Umso schöner, wenn die Arbeit dann wertgeschätzt wird.“ Genauso sehen es Nadja Lange und Manfred Grabinski.

Bei der Aktion „Danke Schiri“ geht es weniger um die sportlichen Leistungen auf dem Platz, Ehrungskriterien sind beispielsweise die Unterstützung bei der Schiedsrichterwerbung oder die Mitarbeit bei Lehrgängen. Auch das soziale Engagement und sonstige besondere Leistungen werden berücksichtigt. Die Aktion „Danke Schiri“ richtet sich an alle Schiedsrichter, die im Männerbereich Spiele unterhalb der 3. Liga, im Frauenbereich unterhalb der FLYERALARM Frauen-Bundesliga leiten. Die insgesamt 63 Sieger der 21 Landesverbände in den drei Kategorien (Schiedsrichterinnen, Schiedsrichter U 50 und Schiedsrichter Ü 50) werden im Frühjahr auch vom DFB in Frankfurt geehrt.
 


Die drei Preisträger vom Niederrhein im Kurzporträt

Name: Nadja Lange

Alter: 31

Kreis: Duisburg/Mülheim/Dinslaken

Verein: MSV Duisburg

Schiedsrichterin seit: 2005

Wie viele Spiele ca. schon begleitet (als Schiedsrichter und Assistent): 450

Warum Schiedsrichterin geworden: Mein Vater war rund 50 Jahre als Schiedsrichter unterwegs. Ich habe ihn häufig begleitet und irgendwann hat es auch mich gepackt. Außerdem war die Verletzungsgefahr im Vergleich zu einer Karriere als Spielerin auch geringer.

Schönstes Erlebnis: Dazu gehört sicher der Aufstieg als Assistentin in die Frauen-Bundesliga. Außerdem sind mir die Einsätze bei Länderspielen in Erinnerung geblieben.

Bedeutung der Auszeichnung „Danke Schiri“: Das bedeutet mir sehr viel. Es zeigt, dass anderen Menschen aufgefallen ist, dass ich etwas geleistet habe.

Darum rate ich einem jungen Menschen, auch Schiedsrichter zu werden: Als ich jung war, konnte ich nur schwer auf Menschen zugehen oder mich durchsetzen. Die Tätigkeit als Schiedsrichterin hat mir geholfen, selbstbewusster zu werden. Andere können das ohne Zweifel auch lernen.


Name: Manfred Grabinski

Alter: 70

Kreis: Essen

Verein: Teutonia Überruhr

Schiedsrichter seit: 1971

Wie viele Spiele ca. schon begleitet (als Schiedsrichter und Assistent): Das habe ich nicht nachgehalten.

Warum Schiedsrichter geworden: Mein Weg zum Schiedsrichter war schon ein wenig kurios. Ich war damals mit meinem Verein Teutonia Überruhr bei Fortuna Bredeney zu Gast und wurde als Vereins-Linienrichter eingesetzt. Einer meiner Mannschaftskollegen verletzte sich im Spiel schwer und schrie vor Schmerz. Ich bin sofort zu ihm hingelaufen und wollte helfen. Der Schiedsrichter sah das und wollte mir daraufhin die Fahne wegnehmen. Wir sind aneinandergeraten und ich habe dem Schiedsrichter eine gewischt. Ich wurde für vier Wochen gesperrt - und wollte ab diesem Zeitpunkt selbst Schiedsrichter werden.

Schönstes Erlebnis: Zu meinen Highlights gehört ein Einsatz an der Seitenlinie beim Bundesliga-Spiel Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg vor 70.000 Zuschauern im Olympiastadion. Lothar Matthäus hatte an diesem Tag auch noch Geburtstag.

Bedeutung der Auszeichnung „Danke Schiri“: Ich hätte damit nicht gerechnet. Ich kann mir vorstellen, dass unter anderem mein soziales Engagement - ich pfeife auch bei Schulturnieren, Jugendamts-Veranstaltungen und Special Olympics - eine Rolle gespielt hat. In jedem Fall nehme die Auszeichnung als Wertschätzung wahr.

Darum rate ich einem jungen Menschen, auch Schiedsrichter zu werden: Die Entscheidung muss jeder für sich treffen. Was ich in jedem Fall rate: Den Schiedsrichter-Schein nicht nur zu machen, um günstig zu Bundesliga-Spielen zu kommen. Interesse und Leidenschaft müssen vorhanden sein, um auch mittel- und langfristig dabei zu bleiben.


Name: Elias Papke

Alter: 20

Kreis: Kleve/Geldern

Verein: SV Walbeck

Schiedsrichter seit: 2013

Wie viele Spiele ca. schon begleitet (als Schiedsrichter und Assistent): 310

Warum Schiedsrichter geworden: Ich mag keine Ungerechtigkeiten - nicht auf und nicht neben dem Fußballplatz. Als Schiedsrichter kann ich zumindest auf dem Fußballfeld dafür sorgen, dass es gerecht zugeht.

Schönstes Erlebnis: Größere Kulissen, etwa bei Lokal-Derbys, machen mir besonders viel Spaß. Dann ist richtig Stimmung. Man merkt bei fast jeder Entscheidung, wie die Zuschauer im Amateurfußball mitgehen.

Bedeutung der Auszeichnung „Danke Schiri“: Ich freue mich total, zumal die Auszeichnung mich völlig überrascht hat. Ich investiere viel in mein Hobby. Umso schöner, wenn die Arbeit dann wertgeschätzt wird.

Darum rate ich einem jungen Menschen, auch Schiedsrichter zu werden: Als Schiedsrichter hat man mit vielen verschiedenen Charakteren zu tun, muss Konflikte lösen. Das bildet die Persönlichkeit weiter und man tritt sicherer auf. Gerade im Berufsleben ist das ein Vorteil.