Walking Football

Wie gründet man eine Walking Football-Mannschaft? – Viktoria Winnekendonk als Best-Practice-Beispiel

Die Mannschaft aus dem Fußballkreis Kleve/Geldern bietet mittlerweile einen regelmäßigen Trainingsbetrieb an.
6. März 2025 Freizeit– und Breitensport | GlobalText: SV Viktoria Winnekendonk/FVN
Wie gründet man eine Walking Football-Mannschaft? – Viktoria Winnekendonk als Best-Practice-Beispiel
Bildquelle: Viktoria Winnekendonk/Privat

Wie aktiviert man 18 Ü 50-Spieler, die teilweise mehr als 30 Jahre keinen aktiven Fußball gespielt haben? Und wie schafft man es, sogar einen 79-Jährigen wieder für den aktiven Fußballsport zu begeistern? Mit der Gründung einer Walking Football-Mannschaft gelang es dem SV Viktoria Winnekendonk, eine Zielgruppe zu erreichen, die für viele Vereine bisher noch nicht erschlossen wurde. 

Als der Vereinsvorstand im vergangenen Jahr erstmals mit der altersgerechten Spielform “Walking Football” in Berührung gekommen war, erkannte er umgehend die Möglichkeiten, die sich auftaten. Entsprechend groß war das Interesse in dem großen Mehrspartenverein, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck gründete der Verein zunächst ein vierköpfiges Projektteam um den 1. Vorsitzenden Peter Schlossarek.
 

Das Projekt “Walking Football” hat insbesondere drei Ziele:

1. Aktivierung passiver Mitglieder: 

Häufig hängen Fußballer/innen die Schuhe an den Nagel, weil ihnen das Spiel zu dynamisch geworden ist. Die Verletzungsanfälligkeit ist ihnen schlicht zu hoch. Durch die besonderen Regeln beim Walking Football werden passive Mitglieder wieder aktiviert und in das Sozialleben des Vereins eingebunden.

2. Stärkung des Vereinslebens: 

Sind ehemals passive Mitglieder erst wieder aktiv in den Fußball und das Vereinsleben eingebunden, steigt die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Durch den inklusiven Charakter bringt Walking Football zudem unterschiedliche Mitglieder durch den Spaß am Fußball zusammen.

3. Förderung von Integration und Inklusion im Verein: 

Walking Football eignet sich aufgrund seiner Regelungen optimal für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder Handicap. Die Variante ermöglicht ihnen das aktive Spielen bei einem sehr geringen Verletzungsrisiko. Sie bewegen sich regelmäßig mit Ball und empfinden das gemeinsame Sporttreiben (unabhängig von Alter, Geschlecht, Leistungsstand etc.) als echte Bereicherung.
 

Mittlerweile wird regelmäßig trainiert. Foto: Viktoria Winnekendonk/Privat

In einem ersten Schritt nutzte der Viktoria Winnekendonk die Gelegenheit und besuchte Mitte 2024 einen Workshop zum Thema “Walking Football” beim Fußballverband Niederrhein (FVN) in Duisburg. Dort konnte der Verein von Erfahrungsberichten bereits im Walking Football vertretener Vereine profitieren und sich mit Regeln und Voraussetzungen für den Trainings- und Spielbetrieb vertraut machen. Der nächste Workshop dieser Art ist bereits für den 18. März 2025 geplant. 

Im Anschluss an den ersten Workshop-Besuch nahm der SV Viktoria Winnekendonk die Möglichkeit einer kostenlosen Vereinsberatung in Anspruch. FVN-Club-Berater Oliver Feld besuchte den Verein, sprach mit ihm über das weitere Vorgehen und gab Anregungen für die nächsten Schritte. Mittlerweile sammelte Viktoria Winnekendonk gemeinsam mit dem Nachbarverein Viktoria Alpen bereits erste praktische Erfahrung und schaffte so ein regelmäßiges Trainingsangebot im Verein. 

Peter Schlossarek, der 1. Vorsitzende von Winnekendonk, ist mit der Entwicklung des Projekts “Walking Football” sehr zufrieden und freut sich über den festen wöchentliche Trainingstermin, der es den nun wieder aktiven Spielern ermöglicht, schmerzfrei dem Fußballsport nachzugehen - trotz vorheriger Verletzungen und Operationen an Hüfte, Knie oder Herz.


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