ARAG-Futsalpokal der Frauen

"Völlig überraschend - aber verdient!": Union Nettetal jubelt über Turniersieg

Beim ARAG-Futsalpokal der Frauen in Düsseldorf bezwingt Landesligist Union Nettetal im Endspiel den Niederrheinligisten SV Hemmerden mit 2:1.
27. Januar 2020 FrauenfußballText: Henrik Lerch (Text & Fotos)
Bildquelle: Henrik Lerch
Großer Jubel bei Union Nettetal: Der Frauen-Landesligist von Trainer Stefan Terporten (stehend li.) und Co-Trainer Erik Christians (stehend, 2.v.li.) gewann den ARAG Futsalpokal in Düsseldorf.

Stefan Terporten lief aufs Spielfeld und schüttelte mit dem Kopf. Er klatschte mit seinem Co-Trainer Erik Christians ab, dann mit einigen seiner Spielerinnen. Er grinste, er lachte, er hüpfte. Und immer wieder schüttelte er mit dem Kopf.

Soeben war am Sonntagnachmittag, 26. Januar, das Endspiel beim ARAG-Futsalpokal der Frauen in der Sporthalle der Hulda-Pankok-Gesamtschule in Düsseldorf abgepfiffen worden und das Team von Trainer Terporten - Landesligist Union Nettetal - hatte tatsächlich gewonnen. Das Finale, 2:1 gegen Niederrheinligist SV Hemmerden, und damit auch das Turnier.

"Ich kann das gar nicht glauben, wir sind doch nur Landesligist. Dieser Turniersieg ist völlig überraschend - er ist aber auch total verdient. Toll, wie gut und abgeklärt, meine Mannschaft hier von Anfang an und im gesamten Turnier gespielt hat", freute sich Erik Terporten.

Anpfiff! Das Endspiel zwischen Nettetal (blau) und Hemmerden konnte beginnen - und endete mit einem 2:1-Erfolg für Union Nettetal.

In der Tat: In der Vorrundengruppe A mit sechs Mannschaften holten die Frauen von Union Nettetal vier Siege mit lediglich zwei Gegentoren und zum Abschluss ein Unentschieden: 2:0 gegen Eintracht Duisburg, 2:1 gegen Eintracht Solingen, 2:1 gegen den Düsseldorfer SC 99, 2:0 gegen den VfR SW Warbeyen, 0:0 gegen Rhenania Bottrop. Bedeutete: Tabellenplatz 1.

Im Halbfinale ging's gegen den Zweiten der Vorrundengruppe B, die SSVg Velbert 02. Das andere Halbfinale lautete DSC 99 (Zweiter Gruppe A) gegen SV Hemmerden (Erster Gruppe B).

Weder Nettetal noch Velbert gelang während der achtminütigen Spielzeit im Halbfinale ein Tor, also musste das Sechsmeterschießen (2:1) entscheiden. Union-Torhüterin Viktoria Kall parierte zweimal und brachte dadurch ihre Mannschaft ins Endspiel.

Dieses Finale war umkämpft und spannend. Trotz der Überlegenheit des SV Hemmerden, der zuvor den DSC 99 souverän mit 2:0 bezwingen konnte, gelang Nettetal durch Trainer-Tochter Ricki Terporten per Strafstoß (nach Foulspiel) aus sechs Metern der Führungstreffer. Die Frauen des klassenhöheren SV Hemmerden rannten an und versuchten alles, doch Lena Wessling - Spitzname "Ronaldo" - markierte "ronaldolike" mit ihrem achten Turniertor das vielumjubelte 2:0 für Nettetal. Erst mit dem Abpfiff traf Hemmerden doch noch per Weitschuss, aber es reichte für Nettetal. 

Die Turnierverantwortlichen aus der Kommission Spielbetrieb des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) - Steffi Weide, Uschi Schneider, Stephan Kahse - plus Sylvia Kramer vom Fußballkreis Düsseldorf sowie FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer, Verbandsfußballausschuss-Vorsitzender Wolfgang Jades und der Düsseldorfer Kreisvorsitzende Bernd Biermann konnten sich über interessante, enge und größtenteils sportlich faire Spiele freuen.

Sehr wichtiger Treffer: Die 1:0-Führung für Union Nettetal im Endspiel durch Ricki Terporten (beim Schuss) per Strafstoß.

Aus sportlicher Sicht schade waren die kurzfristige Absage von Regionalligist Borussia Bocholt (in der Gruppe A daher nur sechs anstatt sieben Mannschaften, Spiel- und Zeitplan mussten angepasst werden) sowie die Tatsache, dass der SV Budberg, ebenfalls Regionalligist, mit Spielerinnen seiner zweiten Mannschaft aus der Landesliga antrat. Die Budbergerinnen wurde in dieser Besetzung, mit der sie das Kreisturnier im Kreis Moers gewonnen hatten, mit drei Punkten Tabellenletzter in der Gruppe B.

"Dass die beiden Regionalligisten im Grunde hier nicht mitgespielt haben, war natürlich unsere Chance. So eine Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder", sagt Nettetal-Coach Erik Terporten. "Bei uns hat alles geklappt. Wir hatten im Vorfeld zwei Wochen lang ausschließlich in der Halle trainiert, vielleicht trug das auch zum Turniersieg bei."

Am Sonntagabend fuhren Trainer und Spielerinnen, dann mit dem Siegerpokal, ins Krankenhaus, um dort Co-Trainer-Tochter Cora Christians zu besuchen. Die 25-Jährige ist Spielführerin des Teams und konnte wegen einer kleineren Operation nicht beim Turnier in Düsseldorf dabei sein - beim Feiern mit ihren Mädels dann allerdings schon.

 

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