Vereinsdialog

Abteilungsleiter André Prein: "Kontakt zur Basis mit Leben gefüllt"

Intensiver und offener Austausch einer FVN-Delegation beim Vereinsdialog in Neuss mit dem TSV Norf.
30. November 2019 Verbandsmeldungen | Grevenbroich / NeussText: Thomas Palapies-Ziehn - Fotos: FVN
Abteilungsleiter André Prein:
Bildquelle: FVN
Von rechts nach links: Der Vorsitzende Dr. Hermann-Josef Baaken, Ralf Nickel (Sportlicher Leiter) und André Prein (Fußball-Abteilungsleiter) vom TSV Norf.

Das war ein offener und intensiver Austausch und die Themen war vielfältig": So lautete das Fazit von FVN-Präsident Peter Frymuth nach dem Vereinsdialog beim TSV Norf im Kreis Grevenbroich/Neuss. Und auch die Führungsspitze des rund 1.600 Mitglieder starken Mehrspartenvereins aus Neuss, der mehr als 30 Sportarten anbietet, war zufrieden. „Dass der Kontakt des Verbandes zur Basis mit solchen Veranstaltungen mit Leben gefüllt wird, ist eine richtig tolle Sache“, resümierte Fußball-Abteilungsleiter André Prein.

Für den FVN waren neben Präsident Peter Frymuth auch Geschäftsführer Ralf Gawlack und Öffentlichkeitmitsarbeiter Thomas Palapies-Ziehn dabei. Den Kreis Grevenbroich/Neuss vertraten der Vorsitzende Dirk Gärtner, Kreisgeschäftsführer Herbert Schumacher sowie Leon Michalsky (Beisitzer Kreisjugendausschuss und Kreisbeauftragter Schule).

Für den TSV Norf nahmen neben André Prein der Erste Vorsitzende Dr. Hermann-Josef Baaken, Detlef Kluge (Vorstandsmitglied), Ralf Nickel (Sportlicher Leiter Fußball), Sasa Jurisic (Jugendleiter), Norbert Schriddels (zukünftiger Jugendgeschäftsführer) und Wilfried Rogall (Vorstandsmitglied) am Vereinsdialog teil.

Die Ziele des TSV Norf als Gesamtverein sind durchaus ambitioniert. „Wir wollen der führende Breitensportverein im Neusser Süden sein“, unterstreicht Dr. Hermann-Josef Baaken. „Dass wir mehrere Abteilungen auf unserer Anlage haben, finden wir gut. Wir sind stets bestrebt, Synergien zu nutzen. Bei uns gilt das Motto: Einer für alle, alle für einen.“

Die Führungsspitze des TSV Norf hat sich neben größtmöglicher Transparenz die Weiterentwicklung des Vereins auf die Fahnen geschrieben. Dr. Baaken: „Wir wollen mit der richtigen Mischung aus Qualität und Quantität punkten. Unsere Mitglieder sollen sich wohlfühlen, dafür müssen wir als Verein aber auch Innovator sein.“ Um Schwierigkeiten wie die Gewinnung von Ehrenamtlern zu meistern, haben sich die Verantwortlichen eine „positive Grundstimmung“ verordnet. „Viele Klubs meckern einfach nur. Langfristig helfen Dialog und Kooperation aber viel mehr. Mit dieser Einstellung haben wir uns durchaus einige Sympathien erarbeitet.“

Aus der Fußballabteilung bekam der FVN viel Lob für die stets gute Kommunikation. Auch die DFBnet-Module wurden sehr positiv bewertet. Frymuth: „Es freut mich, das zu hören“, so Frymuth. „Das zeigt, dass wir große Blöcke schon abarbeiten konnten und auf dem richtigen Weg sind. Es gilt, die Digitalisierung noch weiter voranzutreiben, um die Dinge noch mehr zu vereinfachen.“

Die Bezirkssportanlage des TSV Norf bietet einen Rasenplatz, einen Kunstrasenplatz sowie einen Aschenplatz. Klingt auf den ersten Blick nach genügend Raum zur Entfaltung. Besonders die Fußballabteilung des TSV kämpft aber in diesem Bereich mit Schwierigkeiten. „Der Rasenplatz, der auf einen sandigen Untergrund errichtet wurde, ist für uns allenfalls Deko. Sein Zustand ist so schlecht, dass er quasi über das gesamte Jahr gesperrt ist. Mit diesem Platz können wir also überhaupt nicht planen“, sagt Fußball-Abteilungsleiter André Prein.

Die Bemühungen, den Aschenplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln, scheiterten bisher. Der schwierige Untergrund würde die Kosten dafür enorm in die Höhe treiben. „Die Politik zieht da nicht mit“, meint Dr. Baaken. „Im Gespräch ist nun zumindest eine Modernisierung des Aschenplatzes. Bei diesem Projekt greifen wir gerne auch auf die Expertise des Verbandes zurück.“

In unmittelbarer Nachbarschaft des TSV Norf befinden sich mehrere Schulen und Kindergärten. Die Voraussetzungen für ein weiteres Wachstum der Fußballabteilung (mit aktuell rund 350 Mitgliedern in 16 Mannschaften) wären also gegeben. „Wir können aber kaum noch jemanden aufnehmen, weil die Kapazitäten fehlen“, stellt André Prein klar. „Wir sind mit unseren Trainingszeiten und teilweise auch bei unseren Mannschaftsgrößen am Limit.“

Besonders im Juniorenbereich macht sich die nicht optimale Platz-Situation bemerkbar. André Prein: „Wenn Spieler nicht trainieren können, wechseln sie oder hören sogar ganz auf. Wenn aber Jugendliche verloren gehen, fehlen sie später auch im Senioren-Bereich, etwa in den Kreisligen. Oder sie kommen schlimmstenfalls in ihrer Freizeit auf dumme Gedanken.“

Peter Frymuth wirbt schon lange dafür, dass Kommunen immer auch die Trainingsmöglichkeiten vor Ort im Blick haben sollten. „Darüber hinaus sorgt schon jede Ankündigung, einen Aschen- in einen Kunstrasenplatz zu verwandeln zu wollen, für einen Sog-Effekt beim betreffenden Verein sowie für zusätzliche Motivation der Ehrenamtler.“

Weitere Themen des Vereinsdialogs beim TSV Norf waren unter anderem das Passwesen, die Spielplangestaltung und die Sicherheit auf dem Sportplatz. Dr. Baaken fragte, welche Unterstützung der Verband geben könne, um Gewaltsituationen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Frymuth verwies auf Instrumente wie Präventionsschulungen und die Kreiskonfliktbeauftragten. „Wenn man von wiederholten Vorkommnissen etwas mitbekommt, haben Verband und Kreis immer ein offenes Ohr. Wir stoßen allerdings an unsere Grenzen, wenn einem die Sicherungen durchbrennen und in Sekundenbruchteilen etwas passiert.“

Am Ende des Vereinsdialogs gab es dann auch noch ein Lob vom Kreisvorsitzenden Dirk Gärtner an den TSV Norf. „Man merkt, dass der TSV Norf innovativ unterwegs ist.“ Für einige andere Themen (zum Beispiel die Kooperation mit Schulen und Kindertagesstätten), die beim Vereinsdialog aus zeitlichen Gründen nicht besprochen werden konnte, wurde noch ein Folgetermin vereinbart.

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