Der 1. September 1983 hat das Leben von Susanne Schwermer-Kreuer entscheidend beeinflusst. Damals, vor ziemlich genau 40 Jahren, wurde die heute 64-Jährige in der Sportschule Wedau des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) als Mitarbeiterin für die Rezeption eingestellt - und dort arbeitet sie bis heute. Heißt: Am 1. September 2023 feierte Susanne Schwermer-Kreuer ihr 40. Dienstjubiläum.
FVN-Geschäftsführer Ralf Gawlack gratulierte und überreichte anlässlich dieser beachtlichen Leistung im Namen des gesamten Verbandes einen Blumenstrauß. „Susanne ist eine der vielen guten Seelen der Sportschule Wedau. Sie durfte viele Gäste empfangen und hat durch ihr freundliches Wesen bei vielen eine bleibende Erinnerung hinterlassen. Ich möchte mich bei ihr für ihren stets vorbildlichen Einsatz auch im Namen des gesamten Präsidiums bedanken“, so Ralf Gawlack.
Im Laufe der Jahrzehnte sind einige tausend Gäste an der Rezeption von Susanne Schwermer-Kreuer begrüßt worden. “Insbesondere in der Anfangszeit haben mich unter anderem Franz Beckenbauer und Dettmar Cramer beeindruckt. Die Aufzählung der Vielzahl bekannter Bundesligaspieler, stellvertretend hierfür Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger, Bundesliga- und Verbandstrainer wie z.B. Horst Hrubesch und Spitzen-Schiedsrichter wie der stets gut gelaunte Lutz Wagner, würde einige Zeit in Anspruch nehmen und die lange Namensliste bekannter Gäste aus dem Sport wäre niemals vollständig. Besonders erwähnen möchte ich aber das gute Verhältnis zu Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg”, lässt Susanne Schwermer-Kreuer die Jahre Revue passieren. An der Rezeption war sie beim Ein- und Auschecken bei der Betreuung der Gäste häufig für den ersten und letzten Eindruck verantwortlich, den ein Gast aus der Sportschule Wedau mitnahm: „Und der sollte so gut wie möglich sein“, erklärt sie.
An das Auswahlverfahren beim FVN im Jahr 1983 erinnert sich Susanne Schwermer-Kreuer ebenfalls noch genau. Der damalige Schulleiter Horst Schorn (Nachfolger wurde Ende 1984/Anfang 1985 Robert Baues) stellte die gelernte Hotelfachfrau ein. „Ich habe mich gegen rund 70 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt“, sagt sie nicht ohne Stolz. „Durch meine Ausbildung an der Steigenberger Hotelfachschule in Bad Reichenhall und die anschließende Arbeit in größeren Hotelunternehmen hatte ich wohl auch aufgrund meiner Fremdsprachenkenntnisse die entsprechenden Voraussetzungen.“
Etwas umgewöhnen musste sich die Duisburgerin anno 1983 - der charakteristische Wohnturm der Sportschule war damals gerade einmal zwei Jahre alt - dennoch: „In den Hotels, in denen ich zuvor gearbeitet hatte, waren Computer bereits Standard. In der Sportschule fanden diese aber erst ein paar Jahre später Einzug. Zu Beginn musste daher so gut wie alles noch handschriftlich erledigt werden. Das war schon eine Herausforderung.“
Sehr gut gefällt Susanne Schwermer-Kreuer nach wie vor das Gemeinschaftsgefühl in Wedau. „Kollegialität und Teamgeist waren stets vorbildlich. Deshalb hat es mir auch immer Spaß gemacht, in der Sportschule zu arbeiten was in den Hotelunternehmen nicht immer der Fall war“ sagt sie. „Zudem wurde im Hotelgewerbe bezüglich des Standortes Flexibilität gefordert, was es u.a. schwer machte, Freundschaften aufzubauen. Ich wünschte an einem Ort bleiben zu können, am liebsten in meiner Heimat Duisburg. Umso mehr habe ich mich gefreut, eine Arbeitsstelle ‚um die Ecke‘ gefunden zu haben.“
Die Arbeit an der Rezeption brachte Susanne Schwermer-Kreuer in der langen Zeit immer wieder neue Herausforderungen. Monoton wurde es, nicht zuletzt durch die Gäste auch aus dem Ausland, nie: „Ich mag es, unter Leuten zu sein. Und ich freue mich Dienstleister für sie zu sein“, erklärt die erfahrene Rezeptionistin, die in ihrer Freizeit gerne Ski fährt und ihren Mann zu Motorsportveranstaltungen auf Rennstrecken in halb Europa begleitet. Über allem stand und steht aber immer die Freundlichkeit gegenüber dem Gast, der in der Sportschule Wedau eine gute Zeit verbringen will und soll“.
Trotz des nahenden Alters, in dem sie in Rente gehen könnte: Aufhören will Susanne Schwermer-Kreuer noch nicht. „Die Arbeit macht mir nach wie vor große Freude, sie hält mich jung. Wenn es möglich ist, möchte ich noch einige Zeit dranhängen.“