Schiedsrichter

"Danke, Schiri": Cedrik Pelka, Mahta Omidi und Theodor Nieland bei Ehrung auf dem DFB-Campus in Frankfurt

Die drei Niederrheiner waren bereits in Duisburg für ihre Verdienste ausgezeichnet worden. Nun folgte die Ehrung auf bundesweiter Bühne.
24. Mai 2023 Schiedsrichter | GlobalText: DFB/FVN, Fotos: Getty Images/FVN
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Cedrik Pelka, Mahta Omidi und Theodor Nieland (v.l.) erhielten besondere Trikots mit den Namen aller 64 geehrten "Schiris".

Exakt 64 der verdientesten Schiedsrichter/innen des Landes aus den Amateurklassen waren jetzt auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes unter dem Motto “Danke, Schiri” auf dem DFB-Campus im Frankfurter Süden zum gedeckten Dinner und zur Ehrungsgala zu Gast - darunter auch die drei Preisträger vom Niederrhein: Cedrik Pelka (25/Essen), Mahta Omidi (23/Wermelskirchen) und Theodor Nieland (70/Isselburg) waren bereits im Februar in Duisburg ausgezeichnet worden. Nun folgte die Ehrung auf bundesweiter Bühne.

Der 1. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann übernahm auf der im Boulevard aufgebauten Bühne die Begrüßung. Zimmermann, der die Schiedsrichter im DFB-Präsidium vertritt, sagte herzlich Dankeschön - und legte anschließend den Finger in die Wunde. Denn auch wenn die absolut überwiegende Mehrzahl der mehr als 40.000 Spiele, die an vielen Wochenenden unter dem Dach des DFB ausgetragen werden, störungsfrei ablaufen, bleibt die Entwicklung besorgniserregend. Mit 911 Spielabbrüchen aufgrund von Gewaltvorfällen in der Saison 2021/2022 waren es mehr als je zuvor.

Mit Blick auf diesen Trend hatte der DFB auch die Initiative „Jahr der Schiris“ ins Leben gerufen. Es gehe nicht darum „bunte Bildchen zu verbreiten“, so Zimmermann. Vielmehr „müssen wir wieder lernen, vernünftig miteinander umzugehen. Sonst macht der Fußball keinen Sinn mehr.“

Freie Bundesligatickets für Schiedsrichter

Dabei trotzen die Schiedsrichter/innen an der Basis erfolgreich den wachsenden Herausforderungen. Lehrwart Lutz Wagner beschrieb, was sich grundlegend geändert hat. Denn wo früher Kreisliga-Unparteiische zu oft kaum den Mittelkreis verließen, "ist der Schiedsrichter heute ein Sportler". Wagner weiter: “In der Wirtschaft werden Schiedsrichter für Leitungsaufgaben gesucht, denn das sind Leute, die sich behaupten können.”

50.500 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zählt man aktuell - 2006 waren es noch mehr als 80.000. Im Amateurfußball führe dieser Trend "zunehmend zu Problemen", sagte zuletzt auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Wer sich aber entscheidet, dem Fußball als Spielleiter/in treu zu bleiben, dem wird der Weg leicht gemacht. Die Ausbildung ist kostenlos, Paten begleiten die frühe Entwicklung, wer zuverlässig und motiviert sein neues Hobby betreibt, der steigt schnell in höhere Alters- und Spielklassen auf. Das Bonbon: Schiedsrichter haben freien Eintritt bis hoch in die Bundesliga.

Vor Ort bedankte sich auch FIFA-Schiedsrichter Sven Jablonski bei den Frauen und Männern von der Basis. Er und sein Gespann bekamen Trikots für den Bundesliga-Einsatz am Sonntag in Mainz überreicht: Auf dem Rücken die Namen der 64 Landessieger. 64 von 50.500. Und hoffentlich bald wieder mehr.

 

Die 64 Teilnehmer/innen:
Jürgen Groh, Anna Pfister, Markus Wieland (alle Badischer FV), Otto Biederer, Wolfgang Bschorr, Katrin Filser (Bayerischer FV), Isabel Jurisch, Raphael Gieseler, Christian Grande (Berliner FV), Antonia Tucholski, Bastian Norden, Frank Kunzendorf (Bremer FV), Stefanie Schick, Silvio Redlich, Ulf Mittmann (FLV Brandenburg), Klaus-Peter Klein, Björn Taube, Michelle Pruß (FLV Westfalen), Vedat Mutlu, Hans Kudrass, Mia Schumacher (FV Mittelrhein), Theodor Nieland, Cedrik Pelka, Mahta Omidi (FV Niederrhein), Sophie Himmes, Hamid Rostamzada, Willi Kops (FV Rheinland), Sarah Scheerer, Lahcen Rast, Sven Reinhart (Hamburger FV), Ulrich Girnus, Tanja Hartmann, Johannes Frohnapfel (Hessischer FV), Michael Holste, Pauline Meincke, Hans-Joachim Ladwig (LFV Mecklenburg-Vorpommern), Herbert Schacht, Ramona Goldenstein, Schiwan Yousef Al Haji (Niedersächsischer FV), Robert Zenner, Christian Schaub, Isabelle Simmet (Saarländischer FV), Josefin Böhm, Gerhard Bude, Winfried Bohrmann (Sachsen-Anhalt), Anne Wels, Olaf Seidel, Gunter Riedel (Sächsischer FV), Karl-Heinz Gellert, Susann Kunkel, Stefan Pohlmann (Schleswig-Holsteiner FV), Reiner Dehmelt, Gabriele Birlin, Dario Litterst (Südbadischer FV), Michael Janzer, Norbert Kiefer, Sophie Burkhart (Südwestdeutscher FV), Lene Kohlhase, Ronny Otto, Uwe Baumbach (Thüringer FV), Markus Schöck, Ann Katrin Schilling, Jennifer Schilling, Josef Rapp (Württembergischer FV).

Sonderpreis: Ender Aypedin.

 

Weitere Eindrücke von der Ehrung auf dem DFB-Campus in Frankfurt

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Der 1. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann bei seiner Ansprache. Foto: Getty Images
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Die Geehrten in der Kategorie “Schiedsrichterin” - darunter Mahta Omidi (obere Reihe, 3.v.r.). Foto: Getty Images
Die Geehrten in der Kategorie “Schiedsrichter Ü 50” - darunter Theodor NIeland (obere Reihe, 3.v.l.). Foto: Getty Images
Die Geehrten in der Kategorie “Schiedsrichter U 50” - darunter Cedrik Pelka (untere Reihe, 2.v.r.). Foto: Getty Images
Das Bundesliga-Schiedsrichtergespann um Sven Jablonski (2.v.l.). Foto: Getty Images
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Mehr Informationen zu den Schiedsrichter/innen im Fußballverband Niederrhein