Große Trainer/innen-Zusammenkunft in Duisburg: Am 7./8. Juli 2025 fand in der Sportschule Wedau des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) der FVN-Trainerkongress statt – eine Fortbildungsveranstaltung für Trainer/innen mit C- und B-Lizenz. Zentrales Thema war dabei die „Trainingsphilosophie Deutschland (TPD)“. Mit rund 80 Teilnehmenden aus dem gesamten Spektrum des Fußballs – von den Bambini bis in den Seniorenbereich – stand der Kongress ganz im Zeichen des Austauschs, der praktischen Erfahrungen und der gemeinsamen Weiterentwicklung.
Der Kongress wurde von Maik Drzensla (FVN-Verbandssportlehrer) und Tim Schmeckenbecher (Teamleiter Qualifizierung) organisiert und geleitet. Gemeinsam mit ihrem Team sorgten sie für einen strukturierten Ablauf und ein inhaltlich stimmiges Gesamtbild der Veranstaltung.
Bereits von Beginn an wurde deutlich: Die TPD lebt vom Dialog. In offener Atmosphäre kamen Trainer/innen verschiedenster Alters- und Leistungsstufen ins Gespräch. Diskussionen auf Augenhöhe, das Teilen von Erfahrungen und das gemeinsame Ringen um gute Trainingsarbeit prägten den gesamten Kongress.
Ein zentraler Baustein der Veranstaltung waren die vier Praxisphasen, von denen drei aktiv mit und durch die Teilnehmer/innen auf dem Platz stattfanden. Sie konnten sich dabei selbst in der Rolle der Spieler/innen erleben und so unterschiedliche Perspektiven auf die TPD einnehmen. Unter dem Motto „Drei Stationen – Drei Perspektiven auf die TPD“ standen folgende Themen im Mittelpunkt:
- Die Trainingseinheit im Kontext der TPD – Robin Krüger
- Den Zwischenblock gezielt trainieren – Ludwig Lippold
- Individualisierung in der TPD – Christian Reischke
Jede/r Teilnehmende durchlief alle Stationen aktiv und konnte sich so ein praxisnahes und umfassendes Bild der TPD machen.

Ein weiteres Highlight des ersten Tages war der Abendtalk „TPD im Dialog – Einblicke & Erfahrungen aus der Fußballpraxis“, moderiert von Stefan Wiedon aus der FVN-Geschäftsstelle. In 90+5 Minuten diskutierten Gäste aus dem Amateur- und Leistungsfußball, der Talentförderung und Trainerqualifizierung über die Rolle der TPD in ihrem Alltag:
- Bhageshree Modha (DJK TUSA 06 Düsseldorf, Spielerin & Auswahltrainerin)
- Norbert Jurczyk (SV 1924 Glehn, FVN-Lehrstab)
- Björn Dickmanns (Borussia Mönchengladbach, Sportlicher Leiter U 14-U 17)
- Christian Reischke (DFB, Co-Trainer U 16-Nationalmannschaft, FVN-Lehrstab)
- Benjamin Skalnik (DFB-Stützpunktkoordinator Niederrhein)
- Robin Krüger (FVN-Verbandssportlehrer)
Zentrale Aussagen des Talks:
- „Der Schlüssel ist der Trainer.“
- „Die Aufgabe des Trainers ist es, Qualität zu entwickeln.“
- „Veränderung ist Chance und Potenzial.“
- „Menschen mitnehmen“ als zentrales Element gelingender Entwicklung.
Am zweiten Tag wartete ein besonderes “Finale” auf die Teilnehmenden: Hannes Wolf, DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung, brachte die TPD in Theorie und Praxis auf den Punkt. In einem inspirierenden Impulsvortrag sprach er über:
- Entwicklung individueller Qualität
- Langfristige Spielerentwicklung
- Die Verantwortung der Trainer*innen
- Werteorientierung im Fußball
- Die Leidenschaft für Menschen und das Spiel

Im Anschluss ging es ins Stadion am Waldhaus der Sportschule, wo Hannes Wolf eine Demo-Einheit leitete. In sechs Spielfeldern trainierten:
- die U 11-Juniorinnen der DJK TUSA 06 Düsseldorf,
- die U 13-Junioren von Rot-Weiß Oberhausen
- sowie Spielerinnen der SGS Essen (U 15-U 19).
Das Besondere: Es wurde ein ganzer Trainings- und Lebenszyklus einer Spielerin/eines Spielers abgebildet – und gezeigt, wie sich die TPD durch alle Entwicklungsphasen hindurch anwenden lässt.
In einer abschließenden Fragerunde mit Hannes Wolf und Christian Reischke konnten die Teilnehmenden nochmals vertiefende Einblicke gewinnen und individuelle Fragen stellen.
Fazit (Maik Drzensla): “Der Trainerkongress war geprägt von praktischer Relevanz, inhaltlicher Tiefe und Begeisterung für die Entwicklung von Spieler/innen und Trainer/innen gleichermaßen. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: ‘Gerne dieses Format beibehalten – mit vielen Trainern, unterschiedlichen Gruppen und Referenten sowie dieser Detailtiefe durch verschiedene Perspektiven und Persönlichkeiten.’”