Die Oberliga Niederrhein ist die höchste vom Fußballverband Niederrhein (FVN) organisierte Spielklasse. Die 18 Teams dieser fünften Liga kämpfen gegen den Abstieg in zwei Landesligen und um den Aufstieg in die Regionalliga West - hier ein Lagebericht nach dem 5. Spieltag der Saison 2019/2020 am 31. August/1. September.
Regionalliga-Absteiger SV Straelen (15 Punkte aus fünf Spielen) ist in der Oberliga Niederrhein auch nach dem 5. Spieltag das Maß aller Dinge. Der Regionalliga-Absteiger hat mit dem fünften Sieg (5:2 gegen den 1. FC Bocholt) seinen Traumstart ausgebaut und ist die einzige Mannschaft mit weißer Weste. Hinter der Mannschaft von SVS-Trainerin Inka Grings hat sich ein Essener Trio eingenistet, dazu gehört neben den in der vergangenen Saison lange gegen den Abstieg kämpfenden Teams von der Spielvereinigung Schonnebeck (13 Zähler) und ETB Schwarz-Weiß Essen (12) auch der Neuling FC Kray (12).
Wir haben Philip Kruppe, Trainer des Aufsteigers, nach den Gründen für den Aufschwung im Essener Norden befragt.
FVN.de: Philip Kruppe, nach den ersten fünf Spieltagen haben Sie mit Ihrer Truppe bereits vier Siege eingefahren. Ist mit dem FC Kray in der Oberliga wieder zu rechnen?
Philip Kruppe: Das kommt ein bisschen darauf an, wie man das sieht. Wir sind von den Ergebnissen und der Punktzahl her super in die Saison gestartet. Das hatte wohl niemand erwartet, auch wir selbst nicht. Die Mannschaft hat die Aufstiegseuphorie mit in die neue Serie genommen und lebt von ihrem tollen Teamspirit, aber wir sind realistisch genug, um zu wissen, dass das nicht immer so weitergehen kann und wir auch mal eine Phase haben werden, in denen wir nicht so punkten werden.
Es gibt also keinen Durchmarsch zurück in die Regionalliga...
Kruppe: Nein, davon redet hier in Kray keiner. Dafür ist unsere Mannschaft viel zu jung und noch in der Entwicklung. In der Oberliga Niederrhein gibt es Klubs, die ganz andere Möglichkeiten und Ziele haben. Da hast du jedes Wochenende enge Spiele und man muss immer 100 Prozent geben, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen.
Das jüngste 4:0 bei den Sportfreunden Niederwenigern spricht doch eine deutliche Sprache!
Kruppe: Das hört sich auf dem Papier nach einer deutlichen Angelegenheit an, aber wir hatten zwischendurch auch das nötige Glück. Wenn Niederwenigern der Anschlusstreffer gelingt, kann das Spiel auch in eine andere Richtung gehen. Aber wir haben in Marius Delker einen klasse Keeper zwischen den Pfosten, der uns in den entscheidenden Szenen auch mal den Rücken freihält.
Was ist denn vom FC Kray zu erwarten, wenn ein Platz ganz oben noch unrealistisch ist?
Kruppe: Wir wollen jetzt erst einmal den Moment genießen und nehmen die zwölf Punkte gerne als Polster mit in die nächsten Wochen. Wir haben schließlich anspruchsvolle Aufgaben vor uns, erst das Derby gegen Schonnebeck und dann die Auswärtsfahrt zum Spitzenreiter Straelen. Da müssen wir uns gegen zwei sehr starke Gegner beweisen, aber selbstverständlich freuen wir uns auch auf diese Herausforderungen.
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Schonnebeck gewinnt Essener Derby beim ETB
Neuer Tabellenzweiter hinter dem SV Straelen, der bereits am Samstag mit einem 5:2-Heimsieg gegen den 1. FC Bocholt ein deutliches Zeichen seiner Stärke gesetzt hatte, ist die Spielvereinigung Schonnebeck. Die Jungs von Trainer Dirk Tönnies setzten sich - ebenfalls am Samstag - im Essener Derby gegen den bis dahin verlustpunktfreien ETB mit 2:1 durch. Der FC Kray ist dank des Erfolgs in Niederwenigern nun Dritter vor den Schwarz-Weißen vom Uhlenkrug.
In der wohl verrücktesten Partie des 5. Spieltags trennten sich die Sportfreunde Baumberg und der 1. FC Kleve 3:3. Zur Halbzeit sah es mit 3:0 nach einer klaren Angelegenheit für die Platzherren aus, ehe die Gäste vom Bresserberg im zweiten Durchgang dreimal trafen.
Während die SSVg Velbert mit einem 3:1-Sieg über den 1. FC Monheim erfolgreiche Krisenbewältigung betrieb, mussten die zuletzt dreimal in Folge erfolgreichen Ratinger mit einer 0:2-Niederlage beim TVD Velbert einen Rückschlag hinnehmen.
An Ende der Tabelle bleiben Union Nettetal (1:2 gegen den VfB Hilden) und der Cronenberger SC (1:2 gegen den SC Velbert) weiter ohne jeglichen Zähler. Wieder abgerutscht ist auch TuRU Düsseldorf nach einem 1:3 beim TSV Meerbusch.
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