Oberliga

SSVg Velbert profitiert von Verfolgerduell und hat als Tabellenführer "Matchball" beim Vorjahresmeister

ETB und Schonnebeck müssen nach dem torreichsten Spieltag der Saison auf Punktverlust der Velberter beim Saisonfinale hoffen.
26. Mai 2025 Herrenfußball | GlobalText: MSPW
SSVg Velbert profitiert von Verfolgerduell und hat als Tabellenführer
Bildquelle: Imago Images
SSVg Velberts Felix Herzenbruch jubelt über ein Tor seiner Mannschaft, die am Wochenende die Tabellenführung übernommen hat.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Das Sprichwort trifft auch auf den 33. und damit vorletzten Spieltag in der Oberliga Niederrhein zu. Kurz vor dem Saisonfinale setzte sich die SSVg Velbert durch das 4:0 gegen den SC Union Nettetal an die Spitze, weil sich der bisherige Tabellenführer SpVg Schonnebeck 1:4 beim Stadtrivalen und Aufstiegsmitkonkurrenten ETB Schwarz-Weiß Essen geschlagen geben musste. Das Spitzentrio liegt damit nur noch zwei Zähler auseinander.

Klar ist: Bei einem Sieg der SSVg Velbert (71 Punkte) zum Saisonfinale bei den Sportfreunden Baumberg (Sonntag, 1. Juni, 15 Uhr) wäre alles klar. Mit jeweils 69 Zählern folgen die beiden Essener Klubs jetzt auf den Plätzen zwei (Schonnebeck) und drei (ETB). Beide sind damit auf einen Velberter Punktverlust angewiesen, um noch eine Chance zu haben. Sollten am Saisonende zwei oder drei Mannschaften an der Tabellenspitze punktgleich sein, dann würde es Entscheidungsspiele geben. Das Torverhältnis spielt in diesem Fall keine Rolle.

Dass die 33. Runde mit insgesamt 47 Treffern der torreichste Spieltag in dieser Saison war und in der "ewigen Liste" der Oberliga Niederrhein in ihrer jetzigen Form immerhin Platz vier belegt, hängt auch ganz eng mit dem 6:4 des TSV Meerbusch gegen den FC Büderich zusammen. In keiner anderen Partie fielen in dieser Saison so viele Treffer. Spektakulär ging es auch beim 4:5 des SC St. Tönis gegen den SV Biemenhorst zu. Der Tabellenvierte St. Tönis hat dadurch keine Chance mehr auf die Meisterschaft.

Der 1. FC Kleve 63/03 (2:0 gegen den TVD Velbert) und der 1. FC Monheim (3:2 gegen den VfB Homberg) machten jeweils aus eigener Kraft den Klassenverbleib perfekt. Einen sicheren Nichtabstiegsplatz können dagegen neben dem SC Union Nettetal auch die Sportfreunde Niederwenigern (2:3 beim VfB 03 Hilden) und der Mülheimer FC 97 (0:2 bei Ratingen 04/19) sportlich nicht mehr erreichen. Schlusslicht TVD Velbert (0:2 beim 1. FC Kleve 63/03) stand bereits zuvor als Absteiger fest.

SSVg Velbert - SC Union Nettetal 4:0 (2:0)

Die SSVg Velbert hat nach dem deutlichen 4:0 (2:0)-Heimsieg gegen den SC Union Nettetal den Gewinn der Meisterschaft und damit auch den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga West in der eigenen Hand. Yasin-Cemal Kaya, Andri Buzolli, Robin Hilger und David Glavas trafen für den neuen Spitzenreiter. In der Schlussphase der Partie handelte sich Nettetals Ben-Oliver Boeken wegen einer Notbremse noch die Rote Karte ein. Im Saisonfinale ist die SSVg Velbert am kommenden Sonntag, 15 Uhr, beim Vorjahresmeister Sportfreunde Baumberg gefordert. Mit einem Sieg würde sich Velbert den Titel sichern, ein Remis würde mindestens mögliche Entscheidungsspiele mit punktgleichen Konkurrenten (SpVg Schonnebeck und/oder ETB Schwarz-Weiß Essen) garantieren.

Ratingen 04/19 - Mülheimer FC 97 2:0 (1:0)

Ratingen 04/19 hat sich versöhnlich von seinen Fans verabschiedet. Nach nur einem Punkt aus den vorherigen acht Begegnungen gewannen die Gastgeber ihr letztes Heimspiel der Saison 2:0 (1:0) gegen den Mülheimer FC 97. Zunächst verpasste es Ali Can Ibay - der wie auch die Torhüter Luca Fenzl und Dario Ljubic sowie die Feldspieler Luca Paura, Birol Can Adibelli, Tim Klefisch (alle Ziel unbekannt), Erkan Ari (1. SpVg. Solingen-Wald 03) und Tim Potzler (Türkgücü Ratingen) vor dem Anpfiff verabschiedet worden war - bei einem verschossenen Foulelfmeter, sich selbst mit einem Treffer zu beschenken. Besser machte es dann Emre Demircan (7., Foulelfmeter). Für den Endstand vor den Augen des zukünftigen Chefcoachs Damian Apfeld sorgte Georgios Touloupis (77.).

ETB Schwarz-Weiß Essen - SpVg Schonnebeck 1910 4:1 (1:1)

Dem ETB Schwarz-Weiß Essen ist mit 4:1 (1:1) im Spitzenspiel und Derby gegen die SpVg Schonnebeck die Grundvoraussetzung gelungen, um sich am 34. und letzten Spieltag noch Hoffnung auf den Aufstieg in die Regionalliga West machen zu können. Umut Yildiz (1.) sorgte vor 2.400 Zuschauer/innen am Essener Uhlenkrug schon nach wenigen Sekunden für einen optimalen Start der Gastgeber. Zwar konnte der designierte Torschützenkönig Arne Wessels (34.) mit seinem 33. Saisontreffer für Schonnebeck ausgleichen. Im zweiten Durchgang zog der ETB aber durch Tore von Robin Urban (59.), erneut Yildiz (70.) sowie Nico Lucas (76.) davon. "Wir sind mit dem frühen Gegentor sehr schlecht in die Partie reingekommen. Da haben wir geschlafen und waren gedanklich wohl noch in der Kabine", sagte Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies. "Wir mussten das Spiel gewinnen, um Tabellenführer zu bleiben. Mir tun die Jungs und der Verein unendlich leid, weil sie so lange oben waren und sehr viel investiert haben. Die Messe ist aber noch nicht gelesen." Die seit zwölf Partien unbesiegten Schwarz-Weiß müssen für eine Chance auf Rang eins zum Abschluss auch beim VfB Homberg (Sonntag, 15 Uhr) auf jeden Fall gewinnen. Gleiches gilt für die SpVg Schonnebeck, die zeitgleich den SV Sonsbeck empfängt.

SV Sonsbeck - Sportfreunde Baumberg 4:1 (2:1)

Pünktlich zum letzten Heimspiel der Saison beendete der SV Sonsbeck mit dem 4:1 (2:1) gegen die Sportfreunde Baumberg seine Serie von drei Niederlagen. Klaus Keisers (19.), Luca Terfloth (34.), Sebastian Leurs (47.) und Alexander Maas (53.) sorgten für den Erfolg vor eigenem Publikum. Terfloth und Maas gehörten auch zu den insgesamt acht Spielern, die im Rahmen des Heimspiels offiziell verabschiedet wurden. Der eingewechselte Hayato Uchimura wird in der kommenden Saison für die Sportfreunde Baumberg auflaufen, traf also auf seinen zukünftigen Klub.

TSV Meerbusch - FC Büderich 6:4 (3:2)

Der TSV Meerbusch und der FC Büderich sorgten mit dem 6:4 (3:2)-Spektakel im direkten Aufeinandertreffen für die torreichste Begegnung der Saison. Die Partie der 33. Runde verdrängte damit gleich vier Partien von der Spitze. Die SpVg Schonnebeck hatte sich 8:1 gegen die Sportfreunde Baumberg (8. Spieltag), 7:2 beim SV Biemenhorst (22. Spieltag) sowie 9:0 beim FC Büderich (26. Spieltag) durchgesetzt. Mit dem gleichen Ergebnis war außerdem Büderich bei der TVD Velbert (6. Spieltag) erfolgreich.

1. FC Kleve 63/03 - TVD Velbert 2:0 (1:0)

Der 1. FC Kleve 63/03 verschaffte sich durch das 2:0 (1:0) gegen Schlusslicht TVD Velbert Planungssicherheit für die kommende Saison in der Oberliga Niederrhein. Bereits ein Unentschieden hätte - unabhängig von den anderen Ergebnissen - zum Klassenverbleib ausgereicht. Für Dano Evrard (SV Rindern), Pascal Hühner (Spielertrainer beim SV Rees), Alexander Basalo, Luca Thuyl (beide Pause), Jamie van de Loo, Miguel Nefian (Ziel unbekannt) und Nedzad Dragovic (Karriereende) war es das letzte Heimspiel am Bresserberg. Beim TVD Velbert werden im Sommer Cihan Yildirim und Ilic Kandov die Nachfolge von Trainer Hakan Yalcinkaya antreten.

1. FC Monheim - VfB Homberg 3:2 (2:1)

Der 1. FC Monheim machte mit dem 3:2 (2:1) gegen den VfB Homberg den letzten Schritt in Richtung Klassenverbleib. Nachdem Hombergs Vahidin Turudija (6.) die frühe Führung der Gastgeber durch Tobias Lippold (2., Foulelfmeter) zunächst noch ausgleichen konnte, brachten Youssef El Boudihi (43.) und Joshua Sumbunu (53.) die Gastgeber endgültig auf Kurs. Mehr als der Anschlusstreffer von Andreas Gerardo Gomez Dimas (90.+4, Foulelfmeter) sprang für den nun seit drei Partien sieglosen VfB nicht mehr heraus.

VfB 03 Hilden - Sportfreunde Niederwenigern 3:2 (3:2)

Der VfB 03 Hilden drehte im letzten Heimspiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern einen 1:2-Rückstand noch vor der Pause in einen 3:2 (3:2)-Sieg. Zunächst gingen die Hausherren durch einen verwandelten Foulelfmeter von Dominick Wasilewski in Führung. Sportfreunde Angreifer Dominik Enz (9./11.) drehte die Partie jedoch mit einem Doppelschlag. Danach betrieb der VfB "Chancenwucher", stellte aber noch vor der Pause durch zwei weitere Treffer von Dominik Wasilewski (41./43.) die Führung wieder her. Im VfB-Team stand Torhüter Leon Feher, der den Verein verlassen wird, für Stammkeeper Yannic Lenze zwischen den Pfosten. Durch den Heimsieg rückte die Mannschaft von VfB-Trainer Tim Schneider auf den fünften Platz in der Tabelle vor.

SC St. Tönis 11/20 - SV Biemenhorst 4:5 (2:3)

Der SC St. Tönis 11/20 kann am letzten Spieltag nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen. Das Team von Trainer Bekim Kastrati unterlag überraschend 4:5 (2:3) gegen den SV Biemenhorst. Dabei hatte Julio Torrens (3.) die Gastgeber in Führung gebracht. Nach dem schnellen Ausgleich von Luca Felix Puhe (7.) kassierte Ilias Bouassaria von St. Tönis die Rote Karte. Unmittelbar danach drehte Taric Boland (11., Foulelfmeter) das Spiel. Trotz Unterzahl konnte Tyler Nkamanyi (24.) für die Hausherren ausgleichen. Erneut Puhe (37.) sowie Fabian Krichel ließen Biemenhorst davonziehen. Nach dem zweiten Treffer von Nkamanyi (69.) stellte Taric Boland (70.) den alten Abstand wieder her. Den Schlusspunkt setzte Mario Knops (84.) mit einem verwandelten Foulelfmeter für den SC St. Tönis. Zum Ausgleich, der zumindest noch eine theoretische Chance auf den Titel ermöglicht hätte, reichte es aber nicht mehr.


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