Drittligist oder Regionalligist, Rot-Weiss oder Rot-Weiß? Am 3. Juni stehen sich RW Essen und RW Oberhausen im Rahmen des Niederrheinpokal-Finals 2023 gegenüber und spielen um den begehrten „Pott“. Die Partie wird im Essener Stadion an der Hafenstraße ausgetragen. Anstoß beim bundesweiten „Finaltag der Amateure“ ist um 16.15 Uhr (Live-Übertragung im ARD Fernsehen).
Das Duell RWE-RWO hat schon einige Male auf großer Bühne stattgefunden: Zehnmal spielten die Teams in der 2. Bundesliga gegeneinander - und in den Spielzeiten 1969/1970 sowie 1970/1971 gab es das Duell sogar im deutschen Fußball-Oberhaus (ein Sieg für Essen und drei Unentschieden). In der Saison 1970/1971 trafen die Teams außerdem in der ersten Runde des DFB-Pokals aufeinander (4:3 für Oberhausen).
Das Niederrheinpokal-Finale 2023 findet im Rahmen des Finaltags der Amateure statt. Am 3. Juni werden alle Herren-Pokalendspiele der 21 Landesverbände ausgetragen - inklusive knapp siebenstündiger Livekonferenz in der ARD. Im Stadion an der Hafenstraße werden mehr als 19.000 Fans erwartet.
Die Kontrahenten im Niederrheinpokal-Finale im Faktencheck
Drittes Endspiel-Duell: Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen standen sich bereits zweimal im Niederrheinpokal-Finale gegenüber. 2015 entschied Essen das Spiel im eigenen Stadion nach einem 0:0 nach 120 Minuten im Elfmeterschießen 6:5 für sich. Drei Jahre später revanchierte sich Oberhausen und gewann 2:1 - ebenfalls vor heimischer Kulisse.
Rekordsieger: 2020 holte Rot-Weiss Essen durch einen 3:1-Erfolg gegen den 1. FC Kleve bereits zum neunten Mal den „Pott“ und ist damit auch alleiniger Niederrheinpokal-Rekordsieger. Oberhausen durfte bisher drei Finalerfolge bejubeln, zuletzt 2018 mit dem Erfolg gegen Essen.
Finalerfahrung: Häufig reichte es für beide Mannschaften „nur“ für den zweiten Platz. RWE hatte bisher fünfmal das Nachsehen im Finale, RWO verlor vier Endspiele. Insgesamt kommen die Teams also bis heute auf 14 (RWE) und sieben Finalteilnahmen (RWO).
DFB-Pokal: Auch im DFB-Pokal feierten beide Vereine schon Erfolge. RWO schaffte es 1999 nach Siegen unter anderem über den HSV (7:6 n.E.) und Borussia Mönchengladbach (2:0) bis ins Halbfinale, wo die „Kleeblätter“ 1:3 an Rekordpokalsieger Bayern München scheiterten. RWE stemmte den DFB-Pokal als Krönung der Saison 1952/1953 sogar in die Höhe. 1994 schaffte es die Mannschaft von der Hafenstraße noch einmal bis in das DFB-Pokal-Finale, musste sich dort aber Werder Bremen 1:3 geschlagen geben.
Elfmeterkrimi: Sollte es im Pokalfinale über die 120 Minuten hinausgehen, können die Mannschaften auf ihre Erfahrungen aus dem laufenden Niederrheinpokal-Wettbewerb zurückgreifen. Im Achtelfinale mussten gleich beide Teams ins Elfmeterschießen: RWE beim Stadtrivalen ETB SW Essen (7:5 n.E.), die Oberhausener beim KFC Uerdingen (4:2 n.E.). Im Halbfinale war es für Rot-Weiss Essen dann nochmal so weit. In einem umkämpften Spiel setzte sich der Deutsche Meister von 1955 beim Regionalligisten 1. FC Bocholt durch (6:5 n.E.).
Abschiedsspiel: Für RWO-Trainer Mike Terranova wird das Niederrheinpokal-Finale erst einmal das letzte Spiel auf der Trainerbank sein. Der Verein hatte bekanntgegeben, dass die kommende Saison 2023/2024 mit einem neuen Cheftrainer angegangen wird. Ex-Profi Mike Terranova, der zu seinen Spieler-Zeiten von den RWO-Fans häufig nur „Fußball-Gott“ genannt wurde, bleibt dem Verein jedoch im Bereich Jugendarbeit weiter erhalten. Mike Terranova war seit Oktober 2020 Cheftrainer bei RWO und hatte diese Rolle auch schon zwischen August 2016 und Juni 2020 inne.