Die unglaubliche Reise von Niederrheinpokalsieger Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal 2020/2021 geht weiter. Dank eines dramatischen 2:1-Erfolgs nach Verlängerung über den Bundesliga-Fünften Bayer 04 Leverkusen am Dienstag, 2. Februar, steht der Traditionsverein von der Hafenstraße zum ersten Mal seit rund 27 Jahren im Viertelfinale - und das als Viertligist.
Rot-Weiss Essen, Tabellenzweiter der Regionalliga West, war in der aktuellen DFB-Pokal-Saison nach Siegen über Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld (1:0) und Zweitligist Fortuna Düsseldorf (3:2/einen Tag vor Heiligabend) in das Achtelfinale eingezogen. Dort wartete mit Bayer 04 Leverkusen der bisher wohl stärkste Gegner.
Die „Werkself“ vom Mittelrhein war im Stadion an der Hafenstraße über weite Strecken überlegen, konnte aber ihre Chancen nicht nutzen. So stand es nach 90 Minuten 0:0. Insgesamt viermal trafen die Leverkusener das Aluminium. Dennoch gelang dem haushohen Favoriten in der Verlängerung durch Leon Bailey (105.) der Führungstreffer. Doch RWE kämpfte sich zurück. Oguzhan Kefkir (108.) und Torjäger Simon Engelmann (117.) machten die Sensation perfekt.
Die Höhepunkte der Partie RWE - Leverkusen gibt's hier im Video auf DFB-TV (2 x klicken)
Nun blickt Rot-Weiss, Pokalsieger von 1953 (2:1 gegen Alemannia Aachen) und Finalist von 1994 (1:3 gegen Werder Bremen), gespannt auf an den kommenden Sonntag, 7. Februar. In der ARD-Sportschau wird dann ab 18.30 Uhr das DFB-Pokal-Viertelfinale ausgelost. Der 39-jährige Weltumsegler Boris Herrmann, der die prestigeträchtige Segelregatta „Vendée Globe“ am 28. Januar 2021 als erster Deutscher überhaupt als starker Fünfter beendet hatte, wird die „Losfee“ sein. RWE-Trainer Christian Neidhart gegenüber FVN.de: “Ich hätte nichts dagegen, gegen Holstein Kiel oder Jahn Regensburg aus der 2. Liga zu spielen. Vielleicht können wir unsere Pokal-Geschichte sogar noch fortschreiben.”
Das Pokalviertelfinale findet am 2. und 3. März statt. Nach dem Halbfinale am 1. und 2. Mai steigt das Finale im Berliner Olympiastadion am 13. Mai.
Aus dem FVN-Verbandsgebiet ist neben RWE auch noch Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokalwettbewerb. Die „Fohlen“ treten am heutigen Mittwoch, 3. Februar, 20.45 Uhr, zu ihrem Achtelfinal-Duell beim Bundesliga-Konkurrenten VfB Stuttgart an.