Die Oberliga Niederrhein ist die höchste vom Fußballverband Niederrhein (FVN) organisierte Spielklasse. Die 18 Teams dieser fünften Liga kämpfen gegen den Abstieg in zwei Landesligen und um den Aufstieg in die Regionalliga West - hier ein Lagebericht nach dem 15. Spieltag der Saison 2019/2020 am 10. November.
Mit dem Hoppeditz-Erwachen ist der rheinische Karneval an diesem Montag in die fünfte Jahreszeit gestartet. Den perfekten Start ins närrische Treiben legten auch Spieler und Verantwortliche von sechs Oberligisten hin.
Neben dem weiterhin souveränen Spitzenreiter SV Straelen (4:2 gegen das sieglose Schlusslicht SF Niederwenigern), den weiterhin im Aufwind befindlichen Oberliga-Schwergewichten 1. FC Bocholt (2:1 gegen den VfB Hilden) und SSVg Velbert (4:1 beim Cronenberger SC) hatten am 15. Spieltag der Oberliga Niederrhein der SC Velbert, TuRU Düsseldorf sowie Ratingen 04/19 jecke Laune.
Bei seiner Premiere am Essener Uhlenkrug erlebte Frank Zilles einen gelungenen Einstand als neuer Trainer von Ratingen 04/19. Wir haben uns mit dem 55-Jährigen, der in der vergangenen Woche die Nachfolge von Trainer Alfonso del Cueto und dem Sportlichen Leiter Georg „Schorsch“ Mewes als Trainer und Manager in Personalunion übernommen hatte, über das 3:1 beim ETB unterhalten.
FVN.de: Herr Zilles, das war ja wohl eine gelungene Premiere, oder?
Frank Zilles: Das Ergebnis ist richtig gut, allerdings muss ich zugeben, dass es zunächst nicht nach einem Auswärtssieg für uns aussah.
Erzählen Sie bitte!
Zilles: Der ETB war bereits mit dem ersten Angriff nach nur zwei Minuten in Führung gegangen, wodurch wir in eine gewisse Schockstarre verfallen sind. Wir sind gar nicht in die Partie gekommen und hatten sehr viel Glück, die ersten 20 bis 25 Minuten ohne weitere Gegentreffer zu überstehen. So haben wir uns mit einem knappen Rückstand in die Pause gerettet, danach wurde es dann deutlich besser.
Was haben Sie Ihren Spielern in der Kabine gesagt?
Zilles: Das waren einfache Dinge: Dass sie einfach an sich glauben und dagegenhalten sollen. Das haben sie dann auch gemacht. Unter dem Strich war das 3:1 nicht unverdient.
An welchen Stellschrauben haben Sie seit Ihrer Amtsübernahme vor nur wenigen Tagen überhaupt schon drehen können?
Zilles: Für mich ging es zunächst darum, die Strukturen in Ratingen kennenzulernen. Die Voraussetzungen bei der Germania sind richtig gut. Der Verein ist ein gestandener Oberligist mit einem schönen Stadion und klasse Trainingsbedingungen. Die Mannschaft ist willig, das habe ich gleich im ersten Training gemerkt. Nun wollen wir uns Stück für Stück verbessern, dafür war der Dreier in Essen ein wichtiger Startschuss.
Sie waren lange Trainer bei TuRU Düsseldorf, danach Sportlicher Leiter bei den Sportfreunden Baumberg. Nun sind Sie in Ratingen beides in einer Personalunion. Welche Vor- und Nachteile hat diese Doppelfunktion für Sie?
Zilles: Da ich in den vergangenen Jahren beide Seiten kennengelernt habe, weiß ich ganz gut, worauf man sich einlassen muss. Die jetzige Konstellation war für mich klar die Voraussetzung, in Ratingen zu unterschreiben, denn so kann ich am besten die sportliche Entwicklung in dem Verein voranbringen. Das wird natürlich nun eine arbeitsintensive Zeit, aber darauf freue ich mich sehr.
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Auch Zilles' früherer Verein TuRU Düsseldorf machte am Sonntag Boden gegenüber den Abstiegsrängen gut. Die Oberbilker setzten sich 5:2 gegen Union Nettetal durch. Die Sportfreunde Baumberg, bei denen Zilles zuletzt beschäftigt war, erkämpften ein 1:1 gegen den Tabellendritten Spvg Schonnebeck. Die Essener bleiben mit fünf Punkten Rückstand auf den 1. FC Monheim, der sich mit einem 2:2 beim Aufsteiger FC Kray zufriedengeben musste, auf Rang drei der Tabelle.
Der SC Velbert setzte mit einem 2:0-Heimdreier gegen den zuvor formstarken 1. FC Kleve ein wichtiges Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt. Der vor dem Saisonstart hoch gehandelte TVD Velbert (2:2 beim TSV Meerbusch) kommt dagegen nicht so richtig vom Fleck weg.