Die Oberliga Niederrhein ist die höchste vom Fußballverband Niederrhein (FVN) organisierte Spielklasse. Die 18 Teams dieser fünften Liga kämpfen gegen den Abstieg in zwei Landesligen und um den Aufstieg in die Regionalliga West - hier ein Lagebericht nach dem 3. Spieltag der Saison 2019/2020 am 17./18. August.
Drei Spiele, drei Siege: Nach dem 3. Spieltag in der Oberliga sind nur noch der SV Straelen und der ETB Schwarz-Weiß Essen ohne Punktverlust. Während der Regionalliga-Absteiger nun eine Etage tiefer nicht ganz überraschend vorne marschiert, kommt der frühe Höhenflug des ETB schon etwas unerwarteter. In der vergangenen Saison musste man am Uhlenkrug schließlich lange um den Klassenerhalt zittern.
Wir haben nach der englischen Woche zum Auftakt beim neuen ETB-Trainer Ralf vom Dorp nach den Gründen für den Aufschwung des Traditionsklubs gefragt.
FVN.DE: Hand aufs Herz, Herr vom Dorp: Hätten Sie solch einen Traumstart für möglich gehalten?
Ralf vom Dorp: Möglich ist immer viel und man hofft natürlich, dass es von Beginn an gut läuft - aber damit rechnen konnten wir sicherlich nicht.
3:0 zum Auftakt in Nettetal, dann 1:0 gegen den stark eingeschätzten Neuling TVD Velbert und nun am Samstag ein 3:1-Sieg bei der hoch gehandelten SSVg Velbert machen neun Punkte in sieben Tagen...
vom Dorp: Das ist wirklich sehr erfreulich, vor allem, weil die SSVg ja unter der Woche kein Spiel hatte und ausgeruhter war als wir. Zu Beginn hatten wir auch Probleme und mussten uns erst auf die Intensität gegen ein Top-Team der Oberliga einstellen. Dann hatten wir auch etwas Glück, durch ein Velberter Eigentor in Führung zu gehen.
Die SSVg hat schnell mit dem 1:1 geantwortet, trotzdem hat sich Ihre Mannschaft davon nicht beeindrucken lassen, oder?
vom Dorp: Es kamen aus unserer Sicht viele positive Faktoren zusammen. Wir haben die Velberter Drangphase gut überstanden und nach unserer Führung zum 2:1 hält unser Keeper Kai Gröger auch noch einen Elfmeter des Velberters Max Machtemes. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann noch gesteigert, waren körperlich sehr stark und haben, meiner Meinung nach, dann auch verdient gewonnen.
Wie kommt es zu der guten Frühform Ihres Teams?
vom Dorp: Die Mannschaft hat ja schon in der letzten Saison spielerische Qualitäten gezeigt. Daher wusste ich, welches Potenzial in ihr steckt. Jetzt treten die Jungs auch als absolutes Team auf und das ist sicherlich der Schlüssel zum Erfolg.
Wer einmal oben steht, will sich meistens nicht mit weniger zufrieden geben: Was ist mit dem ETB in dieser Saison möglich?
vom Dorp: Drei Siege zum Start sind überragend, aber nur eine schöne Momentaufnahme. Die neun Punkte auf dem Konto nehmen wir schon einmal mit, um nicht in den Druck zu geraten, der im vergangenen Jahr auf der Truppe lastete. Da haben wir gesehen, wie eng das wurde. Klassenerhalt und Abstieg haben sich erst am letzten Spieltag entschieden und man hat 42 Punkte benötigt, um in der Liga zu bleiben. Wir wollen jetzt den Schwung mitnehmen und zusehen, uns möglichst lange von der unteren Tabellenregion fernzuhalten.
Drei Teams warten noch auf den ersten Punktgewinn
Neben dem Sieg des neuen Tabellenzweiten ETB in Velbert – Spitzenreiter ist der SV Straelen nach seinem 2:0-Heimerfolg gegen TuRU Düsseldorf - gab es am 3. Spieltag der Oberliga noch ein weiteres Ausrufezeichen. Die Sportfreunde Baumberg kamen nach zwei Dreiern zum Start im Derby gegen den VfB 03 Hilden mit 1:5 unter die Räder.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden hingegen der 1. FC Bocholt (4:1 beim Aufsteiger SF Niederwenigern) und der TVD Velbert (1:0 gegen den FC Kray).
Einen starken Eindruck hinterlässt bisher auch die SpVg Schonnebeck. Die Essener, in der letzten Saison lange in den Kampf gegen den Abstieg verstrickt, freuen sich nach dem 2:1 über den SC Velbert über sieben Punkte auf dem Konto.
Den Auftakt in den Sand setzten derweil der 1. FC Kleve (0:2 gegen Ratingen 04/19), der Cronenberger SC (1:3 gegen den TSV Meerbusch) und Schlusslicht Union Nettetal (2:3 gegen den 1. FC Monheim). Alle drei Teams stehen nach drei Partien noch ohne Punktgewinn da.