RevierSport-Niederrheinpokal

"Das Finale gegen den WSV war Werbung für den Fußball"

Nach Sieg im RevierSport-Niederrheinpokal: Uerdingens Trainer Heiko Vogel im FVN-Interview
29. Mai 2019 HerrenfußballText: Thomas Palapies-Ziehn
Begehrter Gesprächspartner nach dem Finalsieg: KFC-Trainer Heiko Vogel (links).

Auch einige Tage nach dem 2:1 im Endspiel um den RevierSport-Niederrheinpokal gegen den Wuppertaler SV vor rund 10.000 Zuschauern im Zoo-Stadion ist Heiko Vogel, Trainer des KFC Uerdingen, immer noch begeistert von der Atmosphäre. Der Finalsieg sorgt auch dafür, dass auf den 43-Jährigen in der kommenden Saison eine ganz besondere Herausforderung wartet. Denn dank des Erfolgs im Niederrheinpokal qualifizierte sich Uerdingen für die erste DFB-Pokalhauptrunde. In diesem Wettbewerb stand Vogel, zuvor Trainer im Nachwuchsbereich von Bayern München, beim FC Basel und bei Sturm Graz sowie beim FC Ingolstadt (Co-Trainer), bisher noch nicht an der Seitenlinie. Wir sprachen mit Heiko Vogel, der sein Amt beim KFC erst Ende April angetreten hatte.

Mit ein paar Tagen Abstand: Wie bewerten Sie das Endspiel um den RevierSport-Niederrheinpokal?

Heiko Vogel: Es war für mich ein typisches Endspiel. Beide Mannschaften waren auf Augenhöhe. Ein großes Kompliment an den WSV, der sich mutig präsentiert hat und ein würdiger Finalgegner war. Wir sind froh, dass die Partie für uns ein positives Ende genommen hat und wir den Pokal für den Verein und für unsere Fans gewinnen konnten. Unter dem Strich sehe ich das Endspiel als Werbung für den Fußball.

Was hat unter dem Strich den Ausschlag für den Finalsieg gegeben?

Vogel: Das Duell hatte für uns mit dem frühen Rückstand und dem verletzungsbedingten Ausfall von Johannes Dörfler denkbar schlecht begonnen. Aber wir haben das weggesteckt und nach dem 0:1 nicht mehr viel zugelassen. Dass es am Ende noch einmal eng wurde, war mir klar. Wuppertal hat mit Macht versucht, noch das 2:2 zu erzielen. In einigen Szenen hatten wir nicht zuletzt das notwendige Glück.

Wie fanden Sie die Stimmung im Wuppertaler Stadion?

Vogel: Großartig. Die Kulisse war schon beeindruckend. Das war eine glatte „1“ mit Sternchen. Unsere Anhänger haben uns während des gesamten Spiels exzellent unterstützt.

Uerdingen ist Ihre erste Station im Fußball-Westen. Wie wohl fühlen Sie sich am Niederrhein?

Vogel: Es wurde mir leicht gemacht, beim KFC und am Niederrhein anzukommen. Ich bin zwar erst einige Wochen hier. Man merkt aber sofort, dass der Fußball hier einen ganz anderen, fast schon religiösen, Stellenwert hat. Fährt man auf die Autobahn, sieht man schon an den Straßenschildern, wie viele Traditionsvereine sich hier auf engstem Raum befinden. Ich denke da nur an Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Borussia Dortmund und Schalke 04.

Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen?

Vogel: Hinter dem KFC liegen in der 3. Liga zwei ganz unterschiedliche Saisonhälften. In der Hinrunde ging es um den Aufstieg, die Rückrunde verlief dann mit nur elf Punkten alles andere als optimal. Fakt ist, dass die Mannschaft ihr Potenzial angedeutet hat. Jetzt müssen wir dahinkommen, konstanter zu werden. Auf uns wartet in der kommenden Saison die für mich attraktivste 3. Liga aller Zeiten. Dafür sorgen schon die Absteiger FC Ingolstadt, 1. FC Magdeburg und MSV Duisburg. Für uns geht es darum, eine gute Rolle zu spielen.

Wird die Mannschaft ein neues Gesicht bekommen?

Vogel: Wir werden sehen, was auf dem Transfermarkt möglich ist. Welches Ausmaß die Änderungen haben werden, kann ich derzeit noch nicht abschätzen. Es muss sich aber alles in einem sinnvollen Rahmen bewegen.

Der Pokalsieg gibt sicher Rückenwind.

Vogel: Ganz klar! Wir haben uns für den DFB-Pokal und damit für einen extrem reizvollen Wettbewerb qualifiziert. Der Erfolg im Niederrheinpokal war mehr als nur ein versöhnlicher Saisonabschluss.

Am 15. Juni wird die erste DFB-Pokal-Hauptrunde ausgelost. Über welchen Gegner würden Sie sich freuen?

Vogel: Ganz ehrlich! Ich nehme jeden Gegner gerne. Bei einigen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir die Chance auf die nächste Runde haben. Andere Vereine sorgen für ein volles Stadion. Gegen ein Wiedersehen mit meinem ehemaligen Klub Bayern München hätte ich selbstverständlich wenig einzuwenden. (lacht)