Herrenfußball

59 Tore in 23 Spielen: "Knipser" Tim Domann vom SC Breite Burschen Barmen II

Der 20-jährige Torjäger führt mit seiner Ausbeute die Wertung zur "Torjägerkanone für alle" in der 9. Liga an.
3. April 2023 Herrenfußball | GlobalText: Peter Haidinger/FUSSBALL.DE
59 Tore in 23 Spielen:
Bildquelle: SC Breite Burschen Barmen/Privat
Tim Domann (20) traf für den SC Breite Burschen Barmen II in der Kreisliga B Wuppertal in 23 Spielen nicht weniger als 59-mal.

Diese Quote kann sich sehen lassen: Tim Domann (20) traf für den SC Breite Burschen Barmen II in der Kreisliga B Wuppertal in 23 Spielen nicht weniger als 59-mal, führt damit die Wertung zur Torjägerkanone für alle in der 9. Liga an. Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Tim Domann über seine Fußballerfamilie, die Ausbildung zum Erzieher, seine Vorbild und den erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga A .

FUSSBALL.DE: 23 Spiele, 59 Tore: Worauf führen Sie Ihren guten Lauf in dieser Saison zurück, Herr Domann?

Tim Domann: Ich spiele bereits mein ganzes Leben für den Verein, fühle mich beim SC Breite Burschen Barmen unglaublich wohl. Mein Vater Frank ist mein Trainer, mein Bruder Ben spielt im Angriff und mit meinem Cousin Moritz ziehe ich im Mittelfeld die Fäden. An jedem Wochenende findet bei uns ein Familientreffen auf dem Sportplatz statt. (lacht)

Ihre Familie scheint eine besondere Verbindung zum Verein zu haben.

Tim Domann: Das kann man so sagen. Mein Vater hat den Verein 1996 mitgegründet. Schon im Alter von zwei Jahren hatte er mich bei den Bambinis angemeldet. Seit 18 Jahren spiele ich für den SC Breite Burschen Barmen ausschließlich mit Freunden zusammen

Mit Ihrer Trefferausbeute haben Sie aktuell gute Chancen auf die Torjägerkanone für alle. Haben Sie das Ranking der 9. Liga im Blick?

Tim Domann: Ehrlich gesagt, schaue ich nicht nach. Mein Vater ist derjenige, der mich darauf anspricht. Es wäre aber gelogen, wenn ich jetzt behaupten würde, dass ich das nicht im Hinterkopf hätte.

Wie viele Tore haben Sie sich in dieser Spielzeit noch vorgenommen?

Tim Domann: Mein Ziel sind 70 Buden. Wenn ich mich nicht verletze, könnte ich diese Marke in den verbleibenden acht Spielen tatsächlich erreichen.

Wie finden Sie es, dass mittlerweile Stürmer aus allen Amateurligen die Möglichkeit haben, eine Torjägerkanone vom kicker und von FUSSBALL.DE zu erhalten?

Tim Domann: Das ist eine Riesensache für den Amateurfußball. Die Aussicht, die Trophäe von einem ehemaligen Nationalspieler im Rahmen eines Länderspiels in Empfang nehmen zu dürfen, ist für mich definitiv eine zusätzliche Motivation.

Tim Domann (l.): Mein Vater Frank ist mein Trainer, mein Bruder Ben spielt im Angriff.

Warum ist die zweite Mannschaft des SC Breite Burschen Barmen eigentlich besser als die eigene "Erste", die ebenfalls in der Kreisliga B, aber in einer anderen Staffel spielt?

Tim Domann: In der abgelaufenen Saison war unser Team die erste Mannschaft, wir sind aber leider nur Tabellenzweiter geworden. Wir haben dann die Gruppe gewechselt, weil wir dadurch unsere Chancen auf den Aufstieg erhöhen wollten. Die jetzige "Erste" ist eigentlich unsere zweite Mannschaft. Noch nie hat ein Team des SC Breite Burschen Barmen in der ​Kreisliga A gekickt. Wir würden mit dem Aufstieg tatsächlich Historisches erreichen. Aktuell führen wir die Tabelle ohne Niederlage an. Es sieht also ganz gut aus.

Was macht Sie als Torjäger für die Gegner so gefährlich?

Tim Domann: Ich bin relativ jung und fit, habe gegenüber meinen Gegenspielern oft läuferische Vorteile. Ich habe immer nur Fußball gespielt und über die Jahre einen Torriecher entwickelt. Mit meinem Bruder Ben verstehe ich mich blind. Er weiß immer ganz genau, wohin ich laufe, und serviert mir die Bälle mustergültig. Obwohl ich noch nicht so viel Erfahrung im Seniorenbereich habe, würde ich mich schon als abgezockten Spieler bezeichnen. Mein Kopfballspiel und meinen etwas schwächeren rechten Fuß könnte ich aber noch verbessern.

Gibt es Vorbilder, von denen Sie sich etwas abgucken?

Tim Domann: Ich fand Lionel Messi immer schon cool. Aber im Moment ist Torjäger Erling Haaland von Manchester City der Spieler, von dem ich mir am meisten abgucke.

Tore wecken bekanntlich Begehrlichkeiten bei höherklassigen Klubs. Haben Sie bereits einige Angebote vorliegen?

Tim Domann: Einige Kollegen, mit denen ich mich abends treffe, wollten mich schon zu ihren Vereinen lotsen. Ich habe aber kein Interesse, den Klub zu wechseln, Es sei denn, es würde sich ein Verein aus der Bundesliga bei mir melden. (lacht)

Sie absolvieren eine Ausbildung zum Erzieher. Wie bekommen Sie Beruf und Sport unter einen Hut?

Tim Domann: Wir haben nur zweimal in der Woche Training. Von daher ist das überhaupt kein Problem. Tagsüber gehe ich arbeiten oder in die Berufsschule. Abends treffe ich mich - wenn kein Training ist - mit Freunden, mit denen ich am Wochenende auch gerne feiern gehe.

Was passiert, wenn der Aufstieg wirklich geschafft wird?

Tim Domann: Bei uns im Verein geht es sehr familiär zu. Vor der Corona-Pandemie waren wir in jedem Jahr im Sommer mit 40 Leuten nach Ibiza in den Urlaub geflogen. Diesmal ist mit der Mannschaft eine Abschlussfahrt nach Mallorca geplant. Dort werden wir es nach dem Aufstieg richtig krachen lassen.

 


Dieser Text ist zunächst am 1. April 2023 auf FUSSBALL.DE erschienen.