Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat zu starken Preissteigerungen bei Strom und Heizmaterialien geführt. Um die Mehrbelastung abfangen zu können, wünschen sich Deutschlands Amateurvereine Unterstützung durch die Politik, sehen sich beim Energiesparen jedoch auch selbst in der Verantwortung. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage im Amateurfußball-Barometer zeigen weitere interessante Aspekte auf.
Mehr als 3,800 Personen haben sich daran beteiligt, davon bekleiden 82 Prozent ein Amt in ihrem Verein, zum Beispiel als Vorsitzende/r, Trainer/in oder Abteilungsleiter/in.
82 Prozent der befragten Personen gaben an, dass sie sich angesichts der hohen Mehrkosten im Verein Unterstützung durch die Politik wünschten. 93,8 Prozent fordern bei der Umsetzung von energiesparenden Maßnahmen Unterstützung durch öffentliche Institutionen.
Kurzfristige Finanzhilfen für Vereine und Kommunen hatte erst kürzlich auch Bernd Neuendorf als eines von drei zentralen Handlungsfelder der Politik ausgemacht. Im Bundeskanzleramt wird der DFB-Präsident mit Wolfgang Schmidt, dem Bundesminister für besondere Aufgaben, am 23. August darüber sprechen, wie sich Schließungen von Sportstätten vermeiden lassen und wie eine langfristige Investitionsoffensive für Sportstätten realisiert werden kann. Diese befinden sich laut der Befragten im Amateurfußball-Barometer zu 43,4 Prozent im Eigentum der Kommune, 27 Prozent im Eigentum des Vereins. 25,9 Prozent geben an, dass der Verein seine Sportstätte von der Kommune pachtet.
Wie groß ist die Sorge vor finanziellen Engpässen bei den Klubs in Deutschland? 56,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer/innen befürchten durch die gestiegenen Energiekosten eine finanzielle Gefährdung ihres Vereins, 43,6 Prozent verneinen dies. Die Umfrage im Amateurfußball-Barometer macht zudem deutlich, dass die Vereine ein hohes Maß an Eigenverantwortung auszeichnet. 93,5 Prozent unterstreichen ihre Bereitschaft, energiesparende Maßnahmen umzusetzen, 40,8 Prozent haben dies bereits getan.
Als häufigste Maßnahme geben die Vereinsvertreter/innen die Umrüstung auf eine LED-Lichttechnik an (68,2 Prozent), gefolgt von der Wartung von Fenstern und Türen (31,2 Prozent) und der Umrüstung auf regenerative Energieträger (25,5 Prozent).
Bei der Bewältigung der erhöhten Energiekosten versuchen die Vereine finanzielle Mehrbelastungen für ihre Mitglieder zu vermeiden: Nur 26,7 Prozent der Befragten können sich eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vorstellen, 15 Prozent denken über eine Sonderumlage für Mitglieder nach, 12 Prozent sehen die Möglichkeit, die Eintrittspreise für ihre Zuschauer/innen zu erhöhen.
Vielmehr begegnen die Vereine den Mehrkosten hingegen mit eigenen Maßnahmen für einen geringeren Verbrauch (71,6 Prozent). Kurzfristige Umstellungen, die etwa die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer/innen durchgeführt haben, sind ein bedarfsgerechter Betrieb von Flutlichtanlagen (53,7 Prozent), die Sensibilisierung der Mitglieder über Energieverbräuche und das Aufzeigen von Einsparpotentialen (46,5 Prozent) sowie das Einstellen der Nutzung von verzichtbaren Elektrogeräten (46,4 Prozent).
Das Amateurfußball-Barometer ist im Oktober 2021 vom DFB und seinen Landesverbänden in Zusammenarbeit mit der SLC Management GmbH ins Leben gerufen worden. Gefolgt wurde damit einer Handlungsempfehlung des vorangegangenen Amateurfußball-Kongresses. Angesprochen sind vor allem diejenigen, die sich in Fußballvereinen und -abteilungen engagieren - von Vorsitzenden über Schatzmeister/innen bis hin zu Jugendleiter/innen, Trainer/innen, Spieler/innen oder auch Eltern von Nachwuchsspieler/innen. Rund 18.000 Personen haben sich bisher im Barometer registriert, um regelmäßig an den Umfragen zu den wichtigen Themen des Amateurfußballs teilzunehmen.
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Die Ergebnisse der Umfragen werden auf DFB.de und FUSSBALL.DE fortlaufend veröffentlicht und gesammelt.