Die Fußballerinnen der Spielgemeinschaft Schleswig-Holstein sind Deutsche Meisterinnen der Werkstätten für behinderte Menschen 2023. Das Team setzte sich im Finale am Montag, 4. September, mit 4:3 nach einem spannenden Acht-Meter-Schießen gegen die Spielerinnen der Landesauswahl Rheinland-Pfalz durch. Die 22. Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen findet noch bis zum 7. September 2023 statt. Seit Dienstagvormittag wird auf dem Gelände der Sportschule Wedau das Männer-Turnier ausgetragen.
In einem sehr ausgeglichenen Spiel ging es für die Fußballerinnen der Spielgemeinschaft Schleswig-Holstein und der Landesauswahl Rheinland-Pfalz, bestehend aus den Priminiuswerkstätten Pirmasens, den Südpfalzwerkstätten Offenbach, dem Evangelischen Diakoniewerk ZOAR, den Dürkheimer Werkstätten, der Maudacher Werkstatt und den Werkstätten in Meisenheim, mit einem Spielstand von 1:1 in das Acht-Meter-Schießen. Hier bewiesen die Spielerinnen aus Schleswig-Holstein Nervenstärke und gewannen am Ende mit 4:3.
Damit wurde das Team der Spielgemeinschaft Schleswig-Holstein, bestehend aus dem Lebenshilfewerk Neumünster, der Diakonie Nord Nord Ost in Lübeck und der Stiftung Drachensee Kiel, zum ersten Mal Deutscher Meister. Den dritten Platz beim Frauen-Turnier erreichten die Hephata Werkstätten Mönchengladbach aus dem Verbandsgebiet des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Den Fair-Play-Preis erhielt das Team der Werkstatt Bremen Martinshof. Mit dieser Auszeichnung werden Trainer/innen, Betreuer/innen und Spieler/innen geehrt, die auf und neben dem Platz ein vorbildliches Verhalten zeigen.
Die DFB-Meisterplakette für die Spielgemeinschaft Schleswig-Holstein, den Fair-Play-Pokal sowie die Medaillen für alle Turnier-Teilnehmerinnen überreichte die ehemalige Fußball-Nationalspielerin Fatmire Alushi: „Ich habe heute ein super unterhaltsames Finale gesehen. Bei dem Turnier zeigt sich, dass alle Menschen Teil der Gesellschaft sein sollten. Wir haben tolle Leistungen gesehen, auf die alle sehr stolz sein können. Habt weiterhin Spaß am Fußball und glaubt an euch!“, gab Alushi den Spielerinnen mit.
„Die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten hat einen festen Platz im Kalender unserer Mitglieder“, berichtet Martin Berg, Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). „Umso mehr freuen wir uns, dass mit dem Frauen-Team des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow und dem Männer-Team der Lebenshilfe-Werkstätten aus Ingolstadt zwei Teams zum ersten Mal bei der Deutschen Fußball-Meisterschaft dabei sind“.
Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger, erklärt: „Unser Engagement bei der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten zeigt uns immer wieder, dass in den Einrichtungen viele fußballbegeisterte Menschen arbeiten. Mit unserem Turnier wollen wir ihnen aber nicht nur die Möglichkeit geben, spannende Spiele zu erleben. Es geht vielmehr auch darum, den Menschen mit Behinderungen eine abwechslungsreiche Zeit zu bereiten."
„Es ist eine wunderbare Pflichtaufgabe, Menschen mit Behinderungen Sport in Deutschland zu ermöglichen. Damit ist die Teilnahme an der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für uns ein selbstverständliches Muss. Der Fußball verbindet viele Menschen und deshalb ist Inklusion auch hier das Wort der Zukunft“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). BAG WfbM, DFB-Stiftung Sepp Herberger und DBS haben die Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen 2023 gemeinsam organisiert.
Die Männer-Teams starteten am Dienstagvormittag, 5. September in die Spiele um den Titel „Deutscher Fußball-Meister der Werkstätten für behinderte Menschen 2023“. Die Teams treten dabei zunächst in vier ausgelosten Gruppen miteinander an. Fatmire Alushi sorgte als Losfee für spannende Begegnungen.
Der spielfreie Mittwoch bietet den Aktiven, den Trainer*innen und den Betreuer/innen ein vielseitiges Rahmenprogramm. Am letzten Turniertag (7. September) finden dann die Platzierungsspiele der Männer-Teams und schließlich das Finalspiel statt. Die feierliche Siegerehrung wird Otto Rehhagel, Trainerlegende und Mitglied im Kuratorium der DFB-Stiftung Sepp Herberger, gemeinsam mit DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, dem Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes, übernehmen.
Das Programm der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten sowie weitere Informationen zu den Teams und einen Live-Ticker finden Sie hier.
Über die BAG WfbM
In dem bundesweiten Verband BAG WfbM haben sich Träger von Eingliederungseinrichtungen, insbesondere von Werkstätten, Förderstätten und Inklusionsbetrieben zusammengeschlossen, die Menschen mit Behinderungen die Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft ermöglichen. Die BAG WfbM dient ihren Mitgliedern als Beratung und Interessenvertretung in allen fachlichen und politischen Angelegenheiten. Sie wird von den Spitzen- und Fachverbänden der freien Wohlfahrtspflege sowie den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen mitgetragen. Derzeit sind rund 310.000 Erwachsene mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM beschäftigt, rund 26.000 im Berufsbildungsbereich und rund 260.000 im sogenannten Arbeitsbereich. Etwa 20.000 sind so schwer behindert, dass sie einer besonderen Betreuung, Förderung und Pflege bedürfen.
Über die DFB-Stiftung Sepp Herberger
Die Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes wurde im März 1977 errichtet. Sie ist die älteste deutsche Fußballstiftung und Rechtsnachfolgerin der kinderlosen Eheleute Sepp und Eva Herberger. Die Stiftung ist in Deutschland mit unterschiedlichen Projekten operativ und fördernd tätig. Zu ihren Schwerpunktbereichen zählen der Handicap-Fußball, die Resozialisierung von Strafgefangenen, die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Fußballvereinen sowie das DFB-Sozialwerk zur Unterstützung unverschuldet in Not oder wirtschaftliche Bedrängnis geratener Mitglieder der Fußballfamilie.
Über den Deutschen Behindertensportverband
Der Deutsche Behindertensportverband und Nationales Paralympisches Komitee (DBS) e.V. ist im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) der Spitzenverband für den Leistungs-, Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport von Menschen mit Behinderung und Nationales Paralympisches Komitee für Deutschland. Mit seinen 17 Landes- und 2 Fachverbänden sowie fast 6.300 Vereinen und rund 500.000 Mitgliedern gehört der DBS zu den weltweit größten Sportverbänden für Menschen mit allen Behinderungsformen sowie chronischer Erkrankung. Der DBS verfolgt bei seiner Arbeit ausdrücklich das Ziel, dass alle Menschen gleichermaßen nach ihren individuellen Wünschen und Voraussetzungen selbstbestimmt und gleichberechtigt an Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten teilhaben können.