FSJ

FSJ im Sport: Kürzung würde "wichtige Säule des Vereinslebens ins Wanken bringen"

Die Bundesregierung plant für den Bundeshaushalt 2024 eine Kürzung der Bundesmittel für die Freiwilligendienste um fast 25 Prozent.
19. September 2023 Allgemein | GlobalText: DFB/LSB/FVN
FSJ im Sport: Kürzung würde
Bildquelle: DFB

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bietet jungen Menschen die Chance, nach dem Schulabschluss praktische Erfahrungen zu sammeln. Ein Konzept, das sich insbesondere für den Sport und den Amateurfußball hervorragend eignet.

Etwa 80.000 Menschen sind im Rahmen der bundesweiten Freiwilligenprogramme tätig - ca. 5 Prozent davon, also etwa 4.000 Menschen, im Sport. Viele dieser Freiwilligen arbeiten im Fußball, was eine Umfrage der Deutschen Sportjugend (dsj), bei der die großen Bundesländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen befragt wurden, ergab: Etwa jede zehnte Freiwilligendienststelle ist direkt in einem Fußballverein angesiedelt. Bundesweit wären das etwa 400 Freiwillige.

Die Bundesregierung plant für den Bundeshaushalt 2024 eine Kürzung der Bundesmittel für die Freiwilligendienste von insgesamt 78 Mio. Euro pro Jahr (-23,7 Prozent). "Durch die Freiwilligendienste sammeln junge Menschen wertvolle Erfahrungen für ihren weiteren Lebensweg, sie sind ein wichtiger Baustein für ihre Persönlichkeitsentwicklung", sagt Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure. "Ihr Engagement bereichert nicht nur den Fußball. Auch andere Sportarten und zahlreiche Organisationen in unserer Gesellschaft sind auf Freiwilligendienstleistende angewiesen. Dass die Politik nun die Gelder für diesen wichtigen Bereich kürzen will, ist ein fatales Zeichen."

Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW, betont: „Die vorgesehene Kürzung um etwa 25 Prozent würde eine wichtige Säule des Vereinssports in Deutschland ins Wanken bringen. Dadurch könnte bis 2025 jede dritte Stelle im Freiwilligendienst wegbrechen, der längst systemrelevant für unsere Sportvereine und Sportverbände ist.“ Die Arbeit von Freiwilligendienstleistenden gelte als unbezahlbar, weil sie die Vereine besonders in der Kinder- und Jugendbetreuung unterstützen. Darüber hinaus übernehmen die jungen Menschen eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schulen und Sportvereinen, da sie vielfach im außerunterrichtlichen Schulsport im Ganztag zum Einsatz kommen.

Erfahrungsgemäß bewegt jeder Freiwillige in der Woche etwa 15 Stunden aktiv Kinder. Pro Gruppe sind es meist 15 Kinder. Allein durch die Freiwilligen im Fußballverein kommen so Woche für Woche 90.000 Kinderbewegungsstunden zusammen.


 


Ihr habt Interesse, auch in eurem Amateurverein einen FSJler oder eine FSJlerin einzustellen? Über die bundesweiten Möglichkeiten informiert die Deutsche Sportjugend auf ihrer Webseite.