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FC Aldekerk: Wenn der Verein zur Familienangelegenheit wird

Quintett aus verwandten Familien Bloemers/Hegmans führt Klub, zudem kicken vier Brüderpaare.
6. August 2019 AllgemeinText: Heiko Buschmann
FC Aldekerk: Wenn der Verein zur Familienangelegenheit wird
Bildquelle: FVN
Die Familienbande beim FC Aldekerk: (von links) Heinz Hegmans, Marius Bloemers, Anika Bloemers (geb. Hegmans), Ralf Bloemers und Niklas Hegmans.

Der Verein ist wie eine Familie": Für viele Fußballer, Trainer oder Funktionäre gleicht dieses Zugeständnis an den eigenen Herzensklub einer Liebeserklärung. So auch beim FC Aldekerk im FVN-Kreis Kleve/Geldern, wo fünf Mitglieder der inzwischen verwandten Familien Bloemers/Hegmans den Laden schmeißen.

An der Spitze steht Ralf Bloemers. Der 56-Jährige gehört inzwischen schon ein halbes Jahrhundert dem FC Aldekerk an, als Kind wird der gebürtige Aldekerker wie selbstverständlich im Verein vor seiner Haustür angemeldet und heute ist er der Vorsitzende der Blau-Weißen. Sein Sohn Marius (28) ist nicht nur Spieler der ersten Mannschaft des Bezirksligisten, sondern seit zwei Jahren auch sein Stellvertreter an der Spitze des Vereins. Marius Bloemers ist seit einigen Monaten mit Anika, geborene Hegmans, verheiratet. Die Jung-Redakteurin bei der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) ist für die Pressearbeit im Verein zuständig, unter anderem für das „FC-Echo“, und springt zwischendurch immer gerne ein, wenn der Stadionsprecher mal keine Zeit hat.

Anika Bloemers spielt zwar nicht selbst Fußball, ist aber durch ihren Vater Heinz vorgeschädigt. Der ist natürlich auch ein alter Aldekerker und ist, wie Ralf Bloemers, vom früheren Spieler zum engagierten Alleskönner geworden – erst Jugendtrainer und seit nunmehr fünf Jahren Obmann der ersten Mannschaft. Wie sollte es auch anders sein? Heinz Hegmans hat einen Sohn, der Fußball spielt: Seit diesem Sommer ist Niklas Hegmans zurück an der "Bläk", so heißt die schöne Sportanlage an der Kempener Straße. Das Studium hat ihn zwischenzeitlich nach Köln verschlagen, doch heimatverbunden wie die Familien Bloemers/Hegmans nun einmal sind, heißt es: einmal FC Aldekerk, immer FC Aldekerk!

„Das ergibt sich einfach so, dass wir eng verbunden sind und uns im Verein gerne engagieren“, sagt FCA-Chef Ralf Bloemers. Kapitän Stefan Herrschaft, Kapitän der ersten Mannschaft, ist zugleich Geschäftsführer des Klubs, Stürmer Oliver Martens ist Schriftführer und Abwehrspieler Jan van den Broek Jugendleiter. Wenn einmal im Jahr die Kerkener Sportwoche ansteht, dann packen alle an, auch Ralf Bloemers' Tochter Lisa, die auch sonst regelmäßig auf dem Sportplatz anzutreffen ist, auch wenn sie ausnahmsweise kein offizielles Amt bekleidet.

Apropos Sportplatz: Das war einmal. Lange Jahre mussten die Aldekerker mit einem Ascheplatz auskommen – was dazu führte, dass der Verein zwischenzeitlich auch mal nur in der Kreisliga B kickte. Heute ist an der Kempener Straße ein echtes Schmuckstück entstanden, ein Naturrasen und seit 2010 auch ein Kunstrasen laden zum gepflegten Flachpass ein. "1999 haben wir einen Förderverein gegründet und unsere Anlage nach und nach aufgemöbelt", berichtet Ralf Bloemers.

Als nächstes steht die Modernisierung und Erweiterung des Vereinsheims an. 300.000 Euro sind für das Projekt veranschlagt, zwei Drittel davon kommen aus Fördermitteln von der Gemeinde, aber immerhin 100.000 Euro muss der Amateurverein aus eigener Kraft stemmen. Auch dank der Unterstützung von Ralf Bloemers. Der erste Vorsitzende, gelernter Versicherungskaufmann und bei einer Versicherungsagentur in Moers beschäftigt, ist einer der Unterstützer des FCA-Fördervereins. "Geld kriegt bei uns aber keiner", sagt Ralf Bloemers. Damit sind natürlich die Aldekerker Spieler gemeint, außer Prämien für die Mannschaftskasse gibt es beim FC keine individuellen Zahlungen.

Mit der Strategie, einer soliden Jugendarbeit und viel Gemeinschaftsgefühl, sind die Aldekerker im Süden des Fußballkreises Kleve/Geldern zusammen mit dem TSV Wachtendonk-Wankum zur dritten beziehungsweise vierten Kraft hinter den beiden Oberligisten SV Straelen und Union Nettetal aufgestiegen.

In der Mannschaft von Trainer Marc Kersjes geht es so familiär zu wie hinter den Kulissen. Sage und schreibe vier Brüderpaare sind in der kommenden Saison beim Bezirksligisten am Ball: Zu Jakob und Josef Franke sowie Florian und Niklas Willemsen sind nun mit Jimmy und Rückkehrer Jannis Altgen sowie Justus und dem aus der "Zwoten" hochgezogenen Viktor Voelkel hinzu gekommen. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es so etwas ähnliches schon einmal gegeben hat – zumindest nicht im näheren Umland“, gibt Heinz Hegmans gegenüber der Rheinischen Post zu.

Beim FC Aldekerk gilt eben das Motto: Der Verein ist wie eine Familie...

Dieser Text ist am 31. Juli zuerst auf FUSSBALL.DE erschienen.