"Hier gibt es Menschlichkeit und Zusammenhalt. Darum bleiben die Spieler auch so lange im Verein", erklärte Sebastian Debock, verantwortlich für die Turnierorganisation beim Dülkener FC, den Gästen des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) beim Rundgang über die Platzanalage zu Beginn des Vereinsdialogs des Fußballverbandes Niederrhein (FVN). Die beachtliche Anzahl von vier Herrenmannschaften, einer Frauenmannschaft und zwei Ü32-Mannschaften im Senioren/innen-Bereich – neben den 14 Jugendmannschaften - sprechen dabei für sich. Die Vereinsarbeit beim Dülkener FC aus dem Kreis Kempen-Krefeld funktioniert.
Trotzdem freute sich eine Delegation des DFC um den ersten Vorsitzenden Bernd Caspers über die Gelegenheit, im Rahmen eines Vereinsdialogs mit Vertretern der Verbands- und Kreisebene über den Fußball am Niederrhein konstruktiv zu diskutieren. Vorangegangen war eine kritische Hinterfragung des Rahmenterminkalenders des Verbandes.
Deshalb war es auch dem Präsidium des FVN wichtig, zeitnah zu reagieren und mit den Vereinsvertretern in einen offenen Dialog zu treten. „Der Vereinsdialog ist ein wichtiger Bestandteil unserer Dialogkultur. Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt und was wir für die Vereine tun können - offene Gespräche ohne Schutzschild“, wünschte sich FVN-Präsident Peter Frymuth zu Beginn des Abends. Begleitet wurde er von Reinhold Dohmen, der als Vertreter des Verbandsfußballauschusses teilnahm, sowie vom Kreisfußballausschuss-Vorsitzenden Hubert Hinrichs (Kempen-Krefeld).
Die insgesamt 21 Mannschaften des Dülkener FC können theoretisch auf drei verschiedene „Fußballplätze“ zurückgreifen. Der 2017 neu gebaute Hybridrasenplatz konnte allerdings die Platzsorgen nicht wie erhofft lösen. Vor allem das fehlende Flutlicht verhindert große Teile des Spielbetriebs auf zwei Plätzen der Sportanlage. Eine große, aber einfache Rasenfläche, und ein bereits in die Jahre gekommene Aschenplatz (mit Flutlicht) sind die beiden Ausweichmöglichkeiten: Rahmenbedingungen, die den Verein besonders in den Wintermonaten häufig vor Probleme stellen. Die nicht immer einfache Kommunikation mit der kommunalen Ebene kann bei der ehrenamtlichen Arbeit der Vereinsvertreter ein zusätzlich erschwerender Faktor sein.
Die Infrastruktur und die Unterstützung bei der Kommunikation mit der Stadt waren deshalb auch die ersten wichtigen Themengebieten eines intensiven Vereinsdialogs. Andreas Debock (zweiter Vorsitzender des Vereins) begleitet den Dülkener FC bereits seit über 30 Jahren und ist besonders mit der frühen Ansetzung der Pflichtspiele nach Jahresbeginn nicht einverstanden. Hintergrund ist das traditionelle Hallenmasters (bereits 28. Auflagen) des Vereins, das regelmäßig in der dritten Januarwoche stattfindet.
Beim Thema „Rahmenterminkalender“, das für viel Gesprächsstoff sorgte, konnten die Vertreter der Fußballausschüsse die Hintergründe und Faktoren, die bei der Erstellung der Termine zu beachten sind, erläutern. Hier richtet sich der Verband nach den Wünschen der Vereine, die auf den Staffeltagungen die Ansetzung besprechen können. Die ebenfalls besprochene Flexibilisierung des Spielbetriebs stieß bei den Vereinsvertretern auf große Zustimmung. Ab der Saison 2019/2020 besteht im Jugendbereich die Möglichkeit, Spiele bei Zustimmung der beteiligten Mannschaften auch nach hinten zu verlegen.
Gute Anregungen konnte der Verband zu den Themen DFBnet, FUSSBALL.de oder auch für den Schiedsrichterbereich mitnehmen. Insgesamt war es ein offener Austausch mit der Basis, bei dem die Grundidee des Vereinsdialogs erfolgreich umgesetzt wurden.
Obwohl der Dülkener FC seit dieser Saison mit acht Schiedsrichtern die geforderte Mindestanzahl erfüllen konnte, möchte sich der Klub künftig weiterhin um Unparteiische bemühen. Beim Werben um Schiedsrichter erhoffen sich die Vereinsvertreter stärkere Unterstützung durch die zuständigen Gremien. Auf die verschiedenen Projekte des Verbandes - unter anderem das Patensystem für Schiedsrichter - möchte der DFC zur Erhaltung der Schiedsrichter im Verein zurückgreifen.
Zum Abschluss bedankte sich Andreas Debock für den Besuch und zog ein positives Fazit: „Vielen Dank für den ausführlichen Abend. Es ist schön, wie viel Mühe sich der Verband macht. Selbstverständlich wird gerne gemeckert. Aber wir wissen die Arbeit des Verbandes trotzdem zu schätzen. Beim Vereinsdialog wurde deutlich, dass der Verband für die Vereine da ist und nicht die Vereine für den Verband.“