Außerordentlicher Verbandstag

Delegierte folgen den Anträgen des FVN-Präsidiums mit großer Mehrheit

Nun ist klar: Meisterschaftssaison 2019/2020 wird abgebrochen, es gibt keine Absteiger und großzügige Aufstiegsregelung. Pokal soll zu Ende gespielt werden.
24. Juni 2020 Verbandsmeldungen | GlobalText: Thomas Palapies-Ziehn, Henrik Lerch - Fotos: Nico Herbertz
Delegierte folgen den Anträgen des FVN-Präsidiums mit großer Mehrheit
Nahmen beim außerordentlichen Verbandstag mit entsprechendem Abstand in Duisburg Platz: FVN-Präsident Peter Frymuth (4.v.r.), Vizepräsident Jürgen Kreyer (3.v.r.), Schatzmeister Manfred Abrahams (3.v.l.), die Präsidiumsmitglieder Boris Guzijan (links), Wolfgang Jades (2.v.r.), Edgar Borgmann (rechts), Geschäftsführer Ralf Gawlack (2.v.l.) sowie Thorsten Flügel (4.v.l./Vorsitzender der Kommission Satzungs- und Rechtsfragen).

Der erste virtuelle Verbandstag in der Geschichte des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) ist am Mittwochabend, 24. Juni, mit deutlichen Abstimmungsergebnissen zu Ende gegangen. Alle Anträge zum Umgang mit den Folgen der Covid-19-Pandemie für Herren-, Frauen- und Breitenfußball sowie Futsal in der Saison 2019/2020 wurden von den Delegierten einstimmig oder mit großer Mehrheit angenommen.

Hier alle Anträge zum außerordentlichen Verbandstag im Detail

FVN-Präsident Peter Frymuth.

FVN-Präsident Peter Frymuth, der den außerordentlichen Verbandstag unter Berücksichtigung der Hygienevorgaben aus dem Konferenzsaal der Sportschule Duisburg-Wedau leitete, freute sich über das klare Votum der Delegierten: „Mein ganz besonderer Dank geht an die Delegierten, die mit ihrem Votum bestätigt haben, wie wichtig die Meinung der Vereine ist“, so Frymuth. „Damit wurde der Weg abgeschlossen, der mit der Einholung eines Meinungsbildes unter den Vereinen begonnen hatte.“

Die Delegierten stimmten auf dem außerordentlichen FVN-Verbandstag nicht nur für den Abbruch der Meisterschaftsspiele der Saison 2019/2020. Die nun angenommenen Anträge des FVN-Präsidiums zu den Meisterschaftsspielen bei Herren und Frauen sehen zudem keine Absteiger sowie die Festlegung der Aufsteiger vor: Alle Mannschaften auf aufstiegsberechtigten Tabellenplätzen steigen auf. Ermittelt werden die Aufsteiger durch den Tabellenstand vom 13. März 2020. Sollte dabei nicht dieselbe Anzahl an Spielen der Tabelle zugrunde liegen, wird die Quotientenregelung (Anzahl der Punkte durch ausgetragene und gewertete Spiele) angewendet.

Ebenfalls wurde beschlossen, dass auch die Tabellenersten nach Abschluss der Hinrunde einbezogen werden, sofern sie nicht ohnehin zum 13. März 2020 einen aufstiegsberechtigten Tabellenplatz belegen. Für die Ermittlung der Tabellen nach der Hinrunde wird auch die Quotientenregelung hinzugezogen. Eine Auflistung mit den Zugehörigkeiten der Mannschaften zu den jeweiligen Spielklassen in der Saison 2020/2021 ist für die kommende Ausgabe der Amtlichen Mitteilungen („AM Online“) am Freitag, 26. Juni, geplant.

Die Pokalwettbewerbe bei den Herren und Frauen auf Kreis- und Verbandsebene sollen nach Möglichkeit sportlich zu Beginn der Saison 2020/2021 zu Ende gebracht werden. Auch diesem Vorgehen wurde am Mittwochabend abgestimmt.

Außerdem darf der FVN-Beirat künftig wichtige Beschlüsse im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie fassen, ohne erneut einen außerordentlichen Verbandstag einberufen zu müssen.

Der Spielbetrieb der Saison 2019/2020 am Niederrhein war am 13. März 2020 nach einer Abstimmungsrunde des Präsidiums mit den Kreisvorsitzenden aufgrund der sich abzeichnenden staatlichen bzw. behördlichen Verfügungslagen im Hinblick auf die Covid-19-Pandemie ausgesetzt worden.

Als Grundlage für eine Entscheidungsfindung waren im Vorfeld des außerordentlichen Verbandstages 25 Videokonferenzen mit rund 700 Vertretern von Mannschaften und Vereinen durchgeführt worden. Dabei waren alle 13 Kreise des FVN ebenso beteiligt wie Vertreter/innen der Spielklassen auf Verbandsebene. In den Videokonferenzen wurden neben einer starken Befürwortung des Saisonabbruchs auch Überlegungen zur Fortführung der Saison 2019/2020 nach dem 1. September 2020 geäußert. Diese beiden von den Vereinen genannten Varianten wurden im Rahmen einer Online-Abstimmung den Vereinen als Vorschläge unterbreitet. Für einen Abbruch (mit Aufsteigern, ohne Absteiger) stimmten dabei 93,01 Prozent der Vereine. 6,99 Prozent der Stimmen entfielen auf eine Fortsetzung (frühestens ab dem 1. September 2020). Von 761 befragten Vereinen nahmen 601 an der Abstimmung teil.

Moderator Dirk Stasikowski.

Unmittelbar nach dem Abschluss der Online-Abstimmung (15. Mai) forcierten die spielleitenden Stellen des Verbandes ihre Arbeit, Vorschläge für die Wertung der Saison 2019/2020 zu erarbeiten, die vom Präsidium dann als Anträge zum außerordentlichen Verbandstag formuliert und jetzt allesamt angenommen wurden.

„Wie geht es weiter? Diese Frage beschäftigt sicher alle Vereine“, sagt Frymuth. „Die spielleitenden Stellen auf Verbands- und Kreisebene werden jetzt zunächst auf Basis der Beschlüsse die Auswertungen vornehmen und die Mannschafts-Zugehörigkeiten zu den jeweiligen Spielklassen in den Amtlichen Mitteilungen am Freitag veröffentlichen.“

Mit Blick auf den Start der Saison 2020/2021 sagt Peter Frymuth: „Die spielleitenden Stellen werden vor dem 1. September keine Meisterschaftsspiele ansetzen. Ein Start der neuen Saison kann also frühestens am ersten September-Wochenende erfolgen. Aber auch dieses Datum ist nicht in Stein gemeißelt, da sich die Verfügungslage - das haben die letzten Tage gezeigt - jederzeit ändern kann. Langzeitprognosen bleiben schwierig.“

Das weitere Vorgehen für den Jugendfußball (Juniorinnen, Junioren) des FVN wird auf dem Verbandsjugendtag am Samstag, 27. Juni, Beginn: 10 Uhr, entschieden.

 



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Weitere Fotos vom außerordentlichen Verbandstag:

Der außerordentliche und virtuelle Verbandstag im Konferenzsaal der Sportschule Wedau.